Publikum auf Zeitreise mit »Doppeltüren«

Bühne 11-Hundert

Publikum auf Zeitreise mit »Doppeltüren«

 

Sein alter Geschäftspartner, der teuf­lische Julian Goodman (Niclas Heim), darf auf jeden Fall keinen Wind davon kriegen. Aber genau das passiert in Doppeltüren von Alan Ayckbourn, einer futuristischen Krimikomödie mit Science-Fiction-Elementen und überraschendem Ende.

Das gesamte Stück spielt in der Hotelsuite, die im Leben von Reece Welles eine zentrale Rolle spielte. Hier verbrachte er 1980 die Hochzeitsnacht mit seiner ersten Frau Jessica (Angelika Hommerding), hier starb 2000 seine zweite Frau Ruella (Sonja Merz) und hierhin bestellt er sich 2020 die Prostituierte Phoebe, stets beobachtet von Harold, dem Hausdetektiv (Ralf Ihbe). Für Julian, der im Nebenzimmer das vermeintliche Schäferstündchen abwartet und so von dem Geständnis erfährt, gibt es nur eine Lösung: Phoebe muss sterben. In Panik flieht diese durch die Doppeltür und wird in die Vergangenheit katapultiert. Sie landet, selbst völlig verwirrt, bei Welles’ zweiter Frau Ruella am Tag vor deren Ermordung im Jahr 2000. Nach und nach begreifen die beiden Protagonistinnen die Zusammenhänge und es entspinnt sich ein temporeicher, spannender und irrwitziger Wettlauf durch Vergangenheit und Zukunft.

»Unser Publikum soll aktiv mit uns durch die Zeitsprünge gehen«, beschreibt Regisseur Peter Dieter Schnitzler die größte Herausforde­rung der Inszenierung. Monatelang feilen er und das Ensemble an jeder Rolle, jede Nuance muss sitzen. Gemeinsam werden die Charaktere diskutiert, »denn nur wenn alle Facetten verinnerlicht sind, kann sich die volle Kraft der Worte entfalten«, so Schnitzler. In »Doppeltüren« durchlaufen die Protagonisten enorme Verwandlungen, »diese glaubhaft auf die Bühne zu bringen, ist die hohe Kunst der Schauspielerei«, weiß der studierte Theaterwissenschaftler.

Schnitzler, Jahrgang 1939, führte unter anderem im Thalia-Theater in Hamburg Regie und inszenierte zahlreiche TV-Stücke mit Willy Millowitsch. Obwohl er weit über 100 Stücke in Form gegossen hat, gibt sich der renommierte Regisseur im »Unruhestand« bescheiden. »Ich habe hohe Achtung vor der Leistung der Laiendarsteller«, lobt er das 12-köpfige Team der Bühne 11-hundert, mit dem er bereits das fünfte Stück in Folge aufführt. »Wir sind auf jeden Fall professioneller und disziplinierter geworden«, gestehen die Schauspieler im Gegenzug offen. Sie schätzen Schnitzlers unermüdliches Engagement, seine Geduld und Präzision. Legendär ist sein »von Kooperation und verschmitzter Ironie« geprägter Führungsstil, berichten sie. »Wenn er nach einem längeren Probeninter­vall verkündet, es war schon viel Schönes dabei, weiß jeder, was noch zu tun ist.« (Petra Stoll-Hennen)

Doppeltüren

Kriminalkomödie von Alan Ayckbourn, in der Aula der Freiherr-vom-Stein-Schule

  • Freitag, 17. November, 20 Uhr
  • Samstag, 18. November, 20 Uhr
  • Sonntag, 19. November, 18 Uhr
  • Freitag, 24. November, 20 Uhr
  • Samstag, 25. November, 20 Uhr

Eintritt: 14 €; Schüler, Studenten, Auszubildende 9 €
Kartenvorverkauf:
Buchhandlung Till Eulenspiegel, Hoffnungsthal
Rösrather Buchhandlung, Rösrath
Schreibwaren Uhrmacher, Forsbach
www.buehne-11-hundert.de