Kompetenz aus Meisterhand

Der Meister macht's

Kompetenz aus Meisterhand

Das deutsche Handwerk genießt einen exzellenten Ruf, nicht zuletzt aufgrund des soliden Ausbildungssystems von Lehre, Praxis und der daran anschließenden Möglichkeit, den Meisterbrief zu erwerben. Ein Kfz- oder Malermeister beispielsweise muss erst den Gesellenbrief in der Tasche haben und eine angemessene Zeit im Beruf arbeiten, bevor er zum Meisterlehrgang und zur Meisterprüfung zugelassen wird. Alle Meisterschüler werden in vier Disziplinen geprüft: Theoretisches und praktisches Fachwissen, Betriebswirtschaft und Recht.

»Ein Meisterbetrieb ist auch heute noch ein Gütesiegel für Qualität«, so die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land. Sie fordert ebenso wie die IG Bau und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe die Rückkehr zur Meisterpflicht, die 2004 in 53 Gewerken abgeschafft wurde, darunter Fliesenleger, Raumausstatter, Schneider oder Schuhmacher. Hauptgeschäftsführer Marcus Otto: »Wir wollen die Stärkung und Wiedereinführung des Meisterbriefes in allen Bereichen.« Denn ohne diesen Nachweis könne der Kunde bei der Handwerkersuche nur schwer einschätzen, ob der Betrieb die notwendige Fachkompetenz besitze. Und noch ein wichtiger Punkt spricht für den Meisterbetrieb: die Nachwuchsförderung. »Ein Meister ist stolz auf das Geleistete und hat ein großes Interesse daran, seine Kenntnisse an junge Mitarbeiter weiterzugeben«, bestätigt Otto.

Meisterliche Ausbildung
Nach der Gesellenprüfung einen Meister anzustreben eröffnet auch dem jungen Handwerker neue Perspektiven. In vielen Gewerken ist der Titel noch immer Voraussetzung, um einen eigenen Betrieb zu gründen. Der Meister kann sich aber auch lohnen, um als Angestellter aufzustei­gen, und ermöglicht ein späteres Studium, auch ohne Abitur. In Deutschland gibt es weit über 3000 Meisterschulen, die sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkurse anbieten. Je nach Gewerk muss man für eine Meisterausbildung im Schnitt zwischen 5000 und 10000 Euro rechen, Meister-BAföG und Darlehen zu günstigen Konditionen bei der KfW-Bank helfen bei der Finanzierung.

Wie wichtig es ist, einen Auftrag an einen soliden Handwerksbetrieb zu vergeben, wissen wir spätestens, wenn das Ergebnis vorliegt! Beim Friseur genügt ein Blick in den Spiegel, bei Arbeiten am Haus oder Reparaturen am Auto zeigt sich oft erst mit der Zeit, ob die Arbeiten »meister­haft« ausgeführt wurden. Auch wenn man zunächst für die erbrachte Leistung etwas tiefer in die Tasche greifen muss – am Ende zählen Sorgfalt, Qualität und eine zufriedene Kundschaft. Lohnkosten in Handwerkerrechnungen sind außerdem steuerlich absetzbar.

In Rösrath gibt es eine Vielzahl an Meisterbetrieben, RÖSRATH erleben stellt eine Auswahl vor. (Petra Stoll-Hennen)