Einer kommt selten allein

Buchsbaumzünsler

Einer kommt selten allein

Pilzbefall, begünstigt durch feuchtwarme Sommer, forderte Opfer. Ganze Heckenabschnitte färb­ten sich braun und starben schließ­lich ab – doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so wurden kahle Stellen mit frischen Pflanzen ersetzt.

Und dann, im letzten Jahr, hat er sich auch in unserem Garten breit­ge­macht – der Buchsbaumzünsler. Unbemerkt legten unscheinbare weiße Falter ihre Eier ab und die zunächst winzigen jungen Raupen wuchsen im Inneren unserer Buchsbäume zu etwa fünf Zentimeter langen Fressmaschinen heran. Fast zu spät bemerkten wir die kahlen Stellen mit den feinen Gespinsten. Höchste Zeit, den Kampf mit dem grün-schwarz gestreiften Feind aufzunehmen. Ich versuchte es mit Absammeln – bei der Menge an Buchsbaumpflanzen in unserem Garten führte das nur zu heftigen Rückenschmerzen, diese Aktion stoppte die Invasion der hungrigen Biester nur geringfügig. Was also tun? Chemische Gifte sind tabu und so entschieden wir uns mit biologischer Bekämpfung zu einem Kompromiss. Bei dem verwendeten »Bacillus thuringiensis« handelt es sich um ein parasitäres Bakterium, dass sich im Körper der Raupen vermehrt und die Schäd­linge dabei abtötet.

Das funktioniert langfristig aber nur, wenn das Mittel gründlich und mit hohem Druck ausgebracht wird, damit die Wirkstoffe bis in das Innere der Pflanzen gelangen. Das Konzen­trat wird nach Anweisung mit Wasser verdünnt und mit einer Spritze verteilt. In der Regel ist die Prozedur im Abstand von je einer Woche bis zehn Tagen erforderlich, um eine Raupengeneration zu beseitigen. In Deutsch­­land können bei günstigen Witterungsbedingungen pro Jahr bis zu vier Generationen von Buchsbaumzünslern auftreten. Man kann davon ausgehen, dass etwa alle zwei Monate eine neue Generation schlüpft.

Wachsam beobachten wir jetzt unsere Buchsbäume und in diesem Jahr haben wir den Kampf zeitig im Frühling begonnen, um eine explosionsartige Vermehrung des Buchsbaumzünslers zu verhindern.

Es scheint zu funktionieren!