Anya Ritchie-Krause

Die Rösrather Jazzsängerin

Anya Ritchie-Krause

»Wearing many hats« ist für Ritchie-Krause weit mehr als ein modisches Accessoire: Es ist ihr Lebensmotto, das ihr als Toch­ter eines amerikanischen Lehrers und einer deutschen Unternehmerin quasi mit in die Wiege gelegt wurde und sich wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht. »Ich bin mit Leib und Seele Musikerin«, beschreibt sie einen ihrer Lebenshüte, »aber genauso leidenschaftlich bin ich Mutter von drei Kindern, Ehefrau und Englischlehrerin.« Und wenn ein Hut passt, soll man ihn tragen!

Professionell und zugleich einfühlsam, mit Energie und Humor bringt sie ihren Schülern ihre Vater-Sprache bei. »Der Mensch steht dabei im Vordergrund, erst dann macht das Lernen und das Lehren Spaß.« Ritchie-Krause bietet Kurse in Business English, Konversation, »Walk and Talk« in der Natur und Einzelunterricht, auch für Kinder.

Selbst zweisprachig erzogen, ist die Künstlerin in beiden Welten zu Hause: in der deutschen, von der sie Disziplin, Ordnungsliebe und Pünktlichkeit übernommen hat, und in der amerikanischen, der sie die Leichtigkeit, die lebensbejahende Offenheit und Liebe zum Jazz verdankt.

»Ein Leben ohne Musik ist für mich unvorstellbar«, erzählt Ritchie-Krause. Schon als kleines Kind hat sie mit ihrer geliebten Großmutter Volkslieder geträllert, in Chören gesungen und nach dem Studium des Music Business in Nashville/Tennessee war klar: Jazz ist ihre musikalische Heimat! »Es sind die Worte, die mit dem Rhythmus der Melodie ihre Wirkung entfalten«, schwärmt die Sängerin von der Faszination des Jazz und fügt hinzu: »Bei mir würde ein Lied nie funktionieren, wenn ich den Text nicht mag.« Mit ihrer schmetterlingsgleichen Stimme transportiert sie Emotionen und entführt ihr Publikum in die Welt der Roaring Twenties. Ob Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Miles Davis oder Night & Day von Cole Porter – was so leicht und manchmal nostalgisch daherkommt, erfordert harte Arbeit. »Jeder Song muss sitzen wie das Original«, so ihr Anspruch. Erst danach folgt die Freiheit, mit dem Song zu spielen, zu improvisieren.

Bei ihren Arrangements lässt sich Ritchie-Krause gerne von kongenialen Partnern begleiten wie Jens Müller-Herrou an der Gitarre, dem Pianisten Timo Böcking oder der Combo mit Jan Weigelt am Klavier, Martin Winkler am E-Bass, Stephan Leschinger am Schlagzeug und Dieter Hille am Saxofon. Ab und zu schreibt sie auch selbst Verse und Texte zu instrumentalen Jazzstücken. »Das ein oder andere wird möglicherweise für das näch­ste Konzert vertont«, verrät sie ganz nebenbei.

Wie aber bringt man so viele Hüte unter einen Hut? »Das ist wie beim Jonglieren«, lacht Ritchie-Krause, »fällt ein Hut herunter, hebt man ihn auf und weiter geht’s.« Und wenn sich ein Tag besonders grau und anstrengend anfühlt, hilft eines immer: singen! (Petra Stoll-Hennen)

Info. anya(at)akrause.org
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