Vorsorgecheck
· Anzeige

Regelmäßig zum Gesundheits-TÜV

Vorsorgecheck

Damit Erkrankungen und gesundheitliche Risiken schon in einem frühen Stadium erkannt werden können, bieten die gesetzlichen Krankenkassen den Versicherten eine umfangreiche Palette von Früherkennungsuntersuchungen an.

Je früher ein gesundheitliches Risiko erkannt wird, umso besser sind die Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten. Manche Kassen gewähren ihren Mitgliedern für die Teilnahme sogar einen Bonus auf die Beiträge.

Leider ist die Zahl derer, die solche Untersuchungen in Anspruch nehmen, immer noch zu niedrig: Nur knapp 50 Prozent aller anspruchsberechtigten Frauen ab 20 Jahre gehen regelmäßig zur Krebsfrüherkennung, bei den Männern ab 45 sind es noch nicht einmal 20 Prozent.

Wer für seine Gesundheit etwas tun will, tut jedoch gut daran, nicht erst zum Arzt zu gehen, wenn sich die ersten Beschwerden einstellen. Früherkennung und Vorsorge sind nachweislich der beste Schutz.

Vorsorge für Kinder und Jugendliche

Eltern bekommen gleich nach der Geburt des Kindes ein Untersuchungsheft, in dem genau aufgelistet wird, wann welche Untersuchung ansteht.

Geburt bis zu 6 Jahren
9 Untersuchungen (U1-U9)
Es wird die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes geprüft. Zum Beispiel: Störungen in der Neugeborenenperiode, angeborene Stoffwechselstörungen, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen, Erkrankungen der Sinnes-, Atmungs- und Verdauungsorgane, Sprach- und Sprechstörungen, Skelett und Muskulatur.

Zwischen 13. und 14. Lebensjahr
Jugendgesundheitsuntersuchung
Die Untersuchung umfasst die klinischkörperliche Untersuchung: Erhebung der Körpermaße, Störung des Wachstums und der körperlichen Entwicklung, Erkrankungen der Hals-, Brustund Bauchorgane, Erhebung des Impfstatus.

Neben der körperlichen Untersuchung stehen besonders auch eventuelle Verhaltensauffälligkeiten im Mittelpunkt: auffällige seelische Entwicklungen, Verhaltungsstörungen, Schulleistungsprobleme, Gesundheitsgefährdendes Verhalten wie Rauchen, Alkohol-und Drogenkonsum.

Vorsorge für Männer

Ab dem 35. Lebensjahr
Check-up 35.
Die Untersuchungen dienen der Früherkennung von Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen. Der Check-up sollte alle zwei Jahre durchgeführt werden und umfasst folgende Leistungen: Anamnese, insbesondere die Erfassung des Risikoprofils. Zum Beispiel Rauchen oder Übergewicht. Körperliche Untersuchung einschließlich Messung des Blutdrucks. Laboruntersuchung (Blut und Urin). Ärztliche Beratung über das Ergebnis.

Das Hautkrebs-Screening sollte mit dem Check-up durchgeführt werden.

Ab dem 45. Lebensjahr
Prostata- und Genitaluntersuchung
zur Früherkennung von Prostatakrebs. Die jährlich durchzuführende Untersuchung umfasst: gezielte Anamnese, Inspektion und Abtasten des äußeren Genitales. Tastuntersuchung der Prostata vom Enddarm aus. Tastuntersuchung der regionären Lymphknoten. Befundmitteilung mit anschließender Beratung.

Vom 50. bis 54. Lebensjahr
Dickdarm- und Rektumuntersuchung
zur Früherkennung von Darmkrebs. Soll jährlich durchgeführt werden. Die Untersuchung umfasst eine gezielte Beratung, Tastuntersuchung des Enddarms, Stuhlproben-Test auf verborgenes Blut.

Ab dem 55. Lebensjahr
Darmspiegelung
zur Früherkennung von Darmkrebs, wobei auch Vorstufen von Darmkrebs erkannt und frühzeitig entfernt werden können. Die Untersuchung kann im Abstand von zehn Jahren zweimal in Anspruch genommen werden. Stuhlproben-Test auf verborgenes Blut alle zwei Jahre.

Foto: Foto-Studio B, Renate Forst; Illustration: Fotolia.de

Vorsorge für Frauen

Ab dem 20. Lebensjahr
Genitaluntersuchung
zur Früherkennung von Gebärmutterkrebs. Die Untersuchung soll jährlich durchgeführt werden und umfasst: gezielte Anamnese mit Fragen nach Beschwerden und Veränderungen, Inspektion des Muttermundes, Krebsabstrich und zytologische Untersuchung, gynäkologische Tastuntersuchung, Befundmitteilung mit anschließender Beratung.

Ab dem 30. Lebensjahr
Brustuntersuchung
zur Früherkennung von Brustkrebs. Soll jährlich durchgeführt werden und umfasst: gezielte Anamnese mit Fragen nach Beschwerden und Veränderungen, Inspektion und Abtasten der Brust und der regionären Lymphknoten einschließlich der ärztlichen Anleitung zur Selbstuntersuchung, Beratung und Befundmitteilung.

Ab dem 35. Lebensjahr
Check-up 35.
Untersuchungsablauf siehe Textkasten bei den Männern. Hautkrebs-Screening soll mit dem Check-up durchgeführt werden.

Vom 50. bis 54. Lebensjahr
Dickdarm- und Rektumuntersuchung.
Untersuchungsablauf siehe Textkasten bei den Männern.

Vom 50. bis Ende des 70. Lebensjahres
Mammographie-Screening
zur Früherkennung von Brustkrebs. Soll alle zwei Jahre durchgeführt werden. Das Screening umfasst: schriftliche Einladung in eine zertifizierte Screening-Einheit, Information, schriftliche Anamnese, Röntgen beider Brüste (Mammographie), Doppelbefund durch zwei unabhängige Untersucher, Befundmitteilung innerhalb von sieben Werktagen.

Ab dem 55. Lebensjahr
Darmspiegelung
. Untersuchungsablauf siehe Textkasten bei den Männern.

Vorsorge in der Schwangerschaft

 

Hierzu gehören die Betreuung durch Ärzte und Hebammen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung. Zusätzlich zu den Untersuchungen wird auch über Gesundheitsrisiken oder Ernährung beraten. Zu den Vorsorgeleistungen gehören unter anderem: Erkennung und Überwachung von Risikoschwangerschaften, Ultraschalldiagnostik, serologische Untersuchungen auf Infektionen.

Zahnvorsorge

Bis 6 Jahre
Insgesamt drei Zahnvorsorgeuntersuchungen.

Von 6 bis 18 Jahre
Einmal je Kalenderhalbjahr: einschätzung des Kariesrisikos, Inspektion der Mundhöhle, Motivation zur Prophylaxe.

Ab dem 18. Lebensjahr
Einmal je Kalenderhalbjahr: eingehende Untersuchung, Untersuchung im Rahmen des Bonushefts. Bei Erwachsenen wird für zwei zahnärztliche Kontrolluntersuchungen keine Praxisgebühr erhoben. Die zahnärztliche Vorsorge umfasst bei Bedarf auch Röntgenuntersuchungen oder Sensibilitätsprüfungen. Die Kosten für das Entfernen von Zahnstein werden von den Kassen leider nur einmal pro Jahr übernommen.

»Die Vorsorgeuntersuchung ist eine kleine Belästigung, der Darmkrebs dagegen ein großes Unglück.«

Frau Dr. Bästlein, Sie führen in Ihrer Praxis jährlich mehr als 1000 Darmspiegelungen durch. Was passiert da eigentlich bei der Untersuchung?
DR. BÄSTLEIN: Nach einer gründlichen Reinigung des Darms wird ein etwa fingerdicker, beweglicher Schlauch eingeführt mit einer Minikamera an der Spitze. Er wird durch den gesamten Dickdarm vorgeschoben bis an den Übergang zum Dünndarm. Vorhandene Polypen können mit einer elektrischen Metallschlinge direkt entfernt werden, ohne dass ein weiterer Eingriff notwendig wird. Die Untersuchung dauert 10 bis 15 Minuten.

Ist die Untersuchung schmerzhaft?
Vor der Darmspiegelung kann eine Beruhigungsspritze oder eine Kurznarkose gegeben werden – sie ist damit schmerzfrei.

Die Ursachen für die Angst vor der Untersuchung liegt weit zurück. Als die Methode eingeführt wurde, wurden kaum Medikamente gegeben, und die Untersuchung war für viele Patienten sehr unangenehm. Das gehört aber längst der Vergangenheit an.

Wie muss ich mich vorbereiten?
Die Untersuchung kann nur so gut sein wie der Darm sauber ist. Um den Darm beurteilen zu können, sollten alle Stuhlreste entfernt werden. Das gilt auch für alle alternativen Untersuchungsverfahren. Die Reinigung erfolgt durch die Einnahme von Abführmitteln (Trinklösungen) ein bis zwei Tage vor der Untersuchung.

Für den Untersuchungstag werden Sie krankgeschrieben. Wurde eine Beruhigungsspritze verabreicht, dürfen Sie 24 Stunden lang nicht selbst Auto fahren und sollten sich abholen lassen.

Wird die Untersuchung von der Krankenkasse übernommen?
Darmspiegelungen im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge sind eine Kassenleistung. Für generell alle Vorsorgeuntersuchungen entfällt die Praxisgebühr von zehn Euro. Darüber hinaus wird die Untersuchung natürlich bezahlt, wenn der Hausarzt die Notwendigkeit feststellt, weil der Patient ein besonderes Risiko hat. Bei erblicher Belastung oder aber Beschwerden wie Schmerzen, Blutarmut, Änderung der Stuhlgewohnheiten oder Blutungen.

Ab welchem Alter sollte die Untersuchung durchgeführt werden?
Im Rahmen des Früherkennungsprogramms ist die Untersuchung ab dem 55. Lebensjahr vorgesehen. Experten empfehlen die Untersuchung schon ab dem 45. Lebensjahr. Liegt eine familiäre Belastung vor, kann es nötig sein, die Darmspiegelung auch bei jungen Menschen ab dem 20. Lebensjahr durchzuführen.

Darmkrebs wächst sehr langsam. War die erste Untersuchung ohne Befund und Sie sind beschwerdefrei, ist eine Kontrolle erst nach 10 Jahren erforderlich. In der Zwischenzeit ist alle 2 Jahre ein Stuhltest vorgesehen.