Rösraths »Seiten«

Gute und schlechte

Rösraths »Seiten«

Gute Seiten

Hauptstraße in Rösrath. Die Ortsmitte ist nicht wirklich schön zu nennen: verkehrsumtost, verbaut,  mit Gebäuden, die ästhetischen Ansprüchen nicht immer genügen. Doch es gibt  zarte Keime positiver Gegentendenzen, zumindest bei den öffentlichen Flächen. Die Stadt hat dank des Konjunkturpakets II ihre Hausaufgaben gemacht.  Bäume wurden gepflanzt,  weitere sollen folgen. Auch der Flickenteppich an alten unansehnlichen Gehwegbelägen weicht jetzt nach und nach einer einheitlichen Pflasteroberfläche.

Sülztalplatz. Es ist nie zu spät für ein Beet. Die IGR-Nachfolger »Gemeinsam für Rösrath« wollten die ungepflegten Baumscheiben auf dem Sülztalplatz nicht länger tolerieren. Kurzerhand bepflanzte die Inhaberin des Blumengeschäfts, in der Hoffnung auf Nachahmer, eine der Baumscheiben. Jetzt wollen die Gewerbetreibenden einen Fonds errichten, aus dem die Pflege der Beete bezahlt wird.

Lindenhof in Hoffnungsthal. Jahrelang gammelte der denkmalgeschützte Lindenhof vor sich hin. Doch nun erlebt er seinen 100sten Geburtstag in neuem Glanz. Ein Investor, Spezialist für denkmalgerechte Sanierung, hatte sich dem maroden Gebäude angenommen.

Der frühere Gasthof, der zu seinen Hochzeiten an den Wochenenden bis zu 2000 Gäste bewirtete, wurde von Grund auf restauriert. Ergänzt durch einen Neubau bildet das Denkmal mit dem alten Baubestand ein herzeigbares Ensemble an der Ortseinfahrt Hoffnungsthal. 17 öffentlich geförderte Wohnungen sind entstanden, die meisten barrierefrei und auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet.

Schlechte Seiten

Hoffnungsthaler Denkmal. Das  Fachwerkhaus  sorgt seit Jahren für Verdruss. 153 Jahre steht das denkmalgeschützte, historisch wertvolle und ortsprägende Gebäude an der Hauptstraße, doch sein Anblick wird immer trauriger. Etliche Gesprächsrunden zwischen Stadt und damaligem Eigentümer hat es gegeben, juristische Händel, Moderationsrunden – geholfen hat es nichts. Auch der Eigentümerwechsel (Inhaber  Getränkemarkt) brachte keine Wende. »Wir sind in Sachen denkmalgerechter Sanierung dem Besitzer ganz weit entgegengekommen, was Fassade und Innenausbau angeht«, erklärt Christoph Herrmann, Leiter des zuständigen Fachbereichs. »Doch von ihm kam bisher nichts zurück.«

Neuer Dorfplatz in Forsbach. Der neue Supermarkt ist wichtig, doch ein einladender Treffpunkt in der Ortsmitte, wie einst von den Bürgern erhofft, ist nicht entstanden. Grauer Stein und buntes Autoblech dominieren den Halfenhof. Die Krux: »Die vorhandenen Parkplätze werden dringend benötigt«, so Christoph Herrmann. Doch man sei in Gesprächen mit Künstlern und einer Landschaftsarchitektin, um zumindest das freie Areal vor der Turnhalle so zu gestalten, dass alle Generationen dort gerne verweilen. Sogar ein Sponsor habe sich gefunden, heißt es aus dem Rathaus, der das Projekt finanziell unterstützen wird. (Sigrun Stroncik)