Teurer Sanierungszwang

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Teurer Sanierungszwang

Der Süddeutschen Zeitung erklärte sie in ihrer unnachahmlichen Art im Interview: »Das findet natürlich auf den ersten Blick nicht jeder gut. Aber es ist doch verständlich, dass sich solch eine Investition in die Zukunft sowohl für den Vermieter als auch für den Mieter lohnen muss.«

Ihrem Argument, »dass der Mieter dadurch, dass er weniger Energiekosten hat, auch insgesamt eine geringere Warmmiete zahlt«, widerspricht der Deutsche Mieterbund vehement und hält die Forderung für »nicht nachvollziehbar und nicht zu Ende gedacht«. Nach Angaben des Sprechers des Mieterbundes Ulrich Ropertz stiegen die Mieten schon nach heutiger Rechtslage im Sanierungsfall meist so stark, dass dies durch gesunkene Heizkosten nicht ausgeglichen werde. Wie realistisch ist die von Merkel in Aussicht gestellte Balance zwischen den Investitionen der Eigentümer und den Vorteilen für die Mieter, die sich aus der energetischen Sanierung ergeben? Fakt ist, dass die schwarz-gelbe Koalition im Entwurf ihres Energiekonzepts äußerst ambitionierte Ziele für die Gebäudedämmung formuliert hat. Bis 2050 soll Deutschland zur Ökohaus-Republik werden. Im Energiekonzept heißt es, dass bis dahin der Standard »Null-Emission« festgeschrieben werden soll. Das soll in mehreren Stufen erfolgen. Bis 2020 ist der Wärmebedarf um 20 Prozent zu reduzieren und bis 2050 um 80 Prozent.

Klar ist, die Häusersanierung wird für die Verbraucher teuer. Laut Verband »Haus & Grund« kann dieses Vorhaben rund 70000 Euro pro Immobilie kosten. Und wer ein älteres Einfamilienhaus entsprechend sanieren will, kommt an erheblichen Umbaumaßnahmen nicht vorbei.  Da ist der Ärger vorprogrammiert.