Aktenzeichen XY

Obwohl der Rheinisch-Bergische Kreis ein relativ sicheres Pflaster ist – Gewaltkriminalität und Diebstahl liegen deutlich unter dem Landesdurchschnitt – müssen sich Besitzer von Haus- und Wohneigentum vor Langfingern in Acht nehmen. Rösrath steht gemessen an der Zahl der Einwohner nach wie vor an der Spitze der Einbruchstatistik. 2009 wurde in der Sülzstadt 67 Mal eingebrochen, 572 Diebstähle wurden polizeilich registriert. Das ist zwar ein leichter Rückgang gegenüber 2008, aber kein Grund zur Entwarnung, denn für das laufende Jahr ist bereits wieder mit einer leichten Erhöhung der Zahlen zu rechnen! Nach Angaben der Polizei ist Rösrath besonders interessant, weil es sehr gut an die Autobahn angebunden ist. Zahlreiche alleinstehende Einfamilienhäuser, aber auch Wohnsiedlungen in abgeschiedener, naturnaher Lage locken Gelegenheitsdiebe und professionelle Einbrechertrupps an. Sie nutzen »günstige Umstände« wie schlecht gesicherte Türen und Fenster, Anonymität und offenkundige Abwesenheit gnadenlos aus, weiß Kriminaloberrat Rainer Hölzenbein, Leiter der Direktion Kriminalität in Bergisch Gladbach. Dabei ließe sich eine große Zahl von Einbruchversuchen mit dem fachgerechten Einbau geprüfter Sicherheitstechnik verhindern. Hölzenbein rät deshalb dringend zur Nachrüstung von einbruchhemmender Sicherheitstechnik (siehe Kasten).

Derzeit verstärkt die Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis auch eigene Maßnahmen: Im gesamten Kreisgebiet werden Kontrollen durchgeführt, um beispielsweise auswärtige Täter, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrzeugen anreisen, rechtzeitig zu identifizieren. Außerdem werden interessierte Bürger kostenlos beraten, wo Schwachstellen an Wohnung oder Haus sind und wie sie ihr Zuhause auf geeignete Art und Weise wirksam schützen können. (Petra Stoll-Hennen)

So schützen Sie sich

• Installieren Sie einbruchsichere Türen und Fenster! Alle Nachrüstungen für Türblätter, -rahmen, -bänder und -schlösser sowie für Beschläge und Schließbleche müssen sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Lassen Sie sich vom Fachmann beraten!
• Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung vor Türen und Zugangswegen – eventuell durch einen Bewegungsmelder. Auch eine Türsprechanlage, wenn nötig kombiniert mit einer Videokamera, kann sinnvoll sein.
• Bei längerer Abwesenheit sollte Ihre Wohnung einen bewohnten Eindruck vermitteln. Lassen Sie den Briefkasten regelmäßig leeren, Rollläden keinesfalls dauerhaft geschlossen halten. 
• Alarmieren Sie im Verdachtsfall über den Notruf 110 sofort die Polizei. Das geht von jedem öffentlichen Fernsprecher kostenlos – beim Handy auch ohne Karte.