Der Mann für schwierige Fälle
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Karl-Heinz Scherschel

Der Mann für schwierige Fälle

Am 26. August 2004 regnet es in Strömen. Auf der Wiehltalbrücke,
A 4 Richtung Olpe, kollidiert ein BMW-Fahrer mit einem Tanklaster. Eine fatale Kettenreaktion kommt in Gang. Der Lkw-Lenker kann sein Fahrzeug nicht mehr halten, durchbricht die Leitplanken, stürzt die Brücke runter, der Laster explodiert, der Fahrer verbrennt in einer Feuerwalze, und die Anwohner entgehen knapp einer Katastrophe. Chaos auf der Brücke, Total-Sperrung der Autobahn. Per Hubschrauber wird der Sachverständige  Scherschel auf Anordnung der Staats-anwaltschaft Köln eingeflogen. Bis zu diesem Tag hat er bereits Tausende von Unfällen begutachtet und kann auf einen immensen Erfahrungsschatz bauen. Der zweifache Familienvater hat zunächst Kfz-Mechaniker gelernt, dann seinen Meister gemacht und ein Ingenieurstudium drangehängt.

Auf der Wiehltalbrücke sichert und liest er die Spuren, die jeder Unfall hinterlässt. Er nimmt den »Tatort« in Augenschein, fotografiert jedes Detail, um das Geschehen haargenau zu rekonstruieren. Es geht immer um die Schuldfrage. Seine Arbeit ist die eines Detektivs, der alle Beweise zusammenträgt, durchdenkt, berechnet, bis er zu einer Lösung gekommen ist. »Zehn Tage hat die Gerichtsverhandlung gedauert«, erinnert sich Scherschel an den Wiehltalbrückenunfall. Der BMW-Fahrer leugnete zunächst, selbst am Steuer gesessen zu haben. Doch am Ende sind sich alle fünf Gutachter einig: Aquaplaning, abgefahrene Hinterreifen und ein Fahrfehler des Angeklagten waren die Ursache für den tödlichen Unfall. »Der Lkw-Fahrer hatte damals keine Chance, konnte den Absturz nicht vermeiden«, weiß Scherschel.     

Seit über 40 Jahren ist er im Auftrag der Gerichte und StAW unterwegs im Bergischen wie in Bonn, im Siegkreis, in Köln bis in die Eifel, an Sonntagen, nachts, Weihnachten. Seit 1993 besitzt er zudem eine amtlich anerkannte Kfz-Prüfstelle in Rambrücken. Mit seinen 70 Jahren hätte er sich schon längst zur Ruhe setzen können. »Aber meine Arbeit ist mein  Hobby«, sagt er. Meist wird er zu Unfällen mit tödlichem Ausgang oder mit Schwerverletzten gerufen. Professionelle Distanz ist dann gefragt. Wie bei dem Unfall in Much am 26. Februar 2006, bei dem es drei Tote und fünf Schwerverletzte gab. Bei Scherschels Unfallortbegutachtung sind die Leichen noch in ihren Autos. Denn die Unfallspuren dürfen nicht verfälscht werden. Einer der Pkws war in den Gegenverkehr gerast. Ursache: das Glatteis! Bilder wie die beim Much-Unfall gehören zu Scherschels Beruf, den er liebt, weil er immer wieder Neues bereithält.

Diese Liebe hat er wohl auch an seinen Sohn Andreas (Dipl.-Ing. und Prüfingenieur) weitergegeben. Denn dieser hat ein großes Ingenieurbüro in Köln-Süd mit mehreren Sachverständigen für Kraftfahrzeuge und Straßenverkehrsunfälle.

Ingenieurbüro Scherschel -BVK-
Karl-Heinz Scherschel
Zum Körfergarten 8
51503 Rösrath
02205 4338