Medenus-Klavierfestival
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Starthilfe für junge Pianisten

Medenus-Klavierfestival

Das Rösrather Ehepaar ist Namensgeber und Stifter des Preises und fördert auch sonst Projekte in der Stadt. Und: Dieter Medenus und seine Frau gehören zu den Gründungsstiftern der Rösrather Bürgerstiftung. Aber eigentlich will Dieter Medenus über solche Sachen gar nicht sprechen. Dafür ist der über 70-Jährige viel zu bescheiden. Für ihn gilt eher der Satz: Gutes tun, aber sich damit nicht in den Vordergrund drängen, am besten unerwähnt bleiben. Viel lieber redet er über Musik.

Dieter Medenus liebt Mozart, Händel und Bach, hält den Jazzmusiker Oscar Peterson für einen der besten Pianisten, der jemals gelebt hat, doch seine wahre Leidenschaft gehört Peppino di Capri. Wenn sich Dieter Medenus an seinen Flügel setzt, und das macht er oft, dann meist, um die Musik des italienischen Superstars zu interpretieren. Ein Neapolitaner, der Lieder voller Melancholie, Herzschmerz und Emotionen schmettert.

Dieter Medenus schwärmt von di Capri wie ein kleiner Junge. Später in seinem Leben durfte er den mehrfachen Gewinner des Schlagerfestivals von San Remo sogar kennenlernen. »Das war der zweitschönste Tag in meinem Leben«, erinnert sich Medenus. Als 10- bis 15-Jähriger hatte er Klavierunterricht genommen, als Kind sogar davon geträumt, Pianist zu werden. Doch irgendwann gab er das Klavierspielen auf – bis eines Tages in Rimini, 1960. Dieter Medenus hört ein Lied von di Capri und ist fortan ein leidenschaftlicher Fan, der alles über sein auch heute noch aktives Idol weiß, fast alle CDs besitzt und wahrscheinlich auch fast all seine Lieder auswendig spielen kann. Pianist ist Dieter Medenus dann doch nicht geworden, stattdessen ein erfolgreicher Maschinenbauer, der mit hochwertigen spezial angefertigten Armaturen für die Gasdruckregeltechnik die Industrie belieferte. Das brachte ihm, bis er sich vor fünf Jahren zurückzog, 12- bis 14-Stunden-Tage ein, was ihn aber nicht davon abhielt, am Ende eines solch harten Tages di Capri auf dem Flügel zu spielen. Das entspannt ihn, vielleicht ja auch, weil er hierbei einen anderen Teil seines Selbst verwirklichen kann. (Sigrun Stroncik)