Reisezeit – Zeckenzeit
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Reisezeit – Zeckenzeit

Zecken sind Spinnentiere und Parasiten. Für ihre Entwicklung benötigen sie regelmäßig Blutmahlzeiten. Mit dem Stich ihres winzigen Saugrüssels entnehmen sie jedoch nicht nur Blut, sondern geben mit ihrem Speichel Viren und Bakterien an den Wirt ab. In Deutschland gibt es vor allem zwei Erkrankungen, die wichtig sind: Borreliose und Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME). Bei der Borreliose handelt es sich um eine durch Bakterien ausgelöste Erkrankung. Sie kann mit Antibiotika behandelt werden. Die Borreliose-Erreger befinden sich im Darm der Zecke und brauchen etwa 24 Stunden, bis sie ins Blutsystem des Wirtes gelangen. Der Faktor Zeit spielt gerade hier bei der Zeckenentfernung eine entscheidende Rolle. Das FSME-Virus erreicht die Blutbahn des Wirtes schneller, da es sich in den Speicheldrüsen der Zecken aufhält. Einen sicheren Schutz vor FSME bietet die Impfung.

In Deutschland ist etwa jede dritte Zecke mit Borrelien und in betroffenen Regionen bis zu 5 Prozent der Zecken mit FSME-Viren infiziert.

Hat sich eine Zecke trotz langer Kleidung und anderer Schutzmaßnahmen festgebissen, sollte sie schnellstmöglich entfernt werden. Dabei muss die Zecke ganz unten am Kopf und somit direkt an der Einstichstelle gefasst werden. Gelingt dies nicht, erreicht man genau das Gegenteil und die Erreger werden in das Blut des Wirtskörpers gepresst. Am besten verwendet man hierfür eine spezielle Zeckenpinzette. Mit ihr kann man die Parasiten gut am Kopfbereich greifen und dann vorsichtig (nicht ruckartig!) herausziehen. Die Zeckenzange findet vor allem bei Tieren ihre Anwendung. Mit ihr wird die Zecke nach zwei- bis dreimaligem Drehen herausgezogen.

Ist die Zecke vollständig entfernt und die Wunde desinfiziert, darf der Zeckenbiss nicht in Vergessenheit geraten. Die Einstichstelle sollte mindestens alle zwei Tage kontrolliert werden. Treten Rötungen oder kreisrunde Verfärbungen oder grippeähnliche Symptome auf, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Wir beraten Sie gerne!

Zeckenirrtümer

  • Zecken sitzen nicht auf Bäumen.  Sie halten sich im Gras, Gebüsch oder im Unterholz auf und sind meist bis zu einer Höhe von maximal 1,5 Meter anzutreffen.
  • Zecken sollten nicht mit Öl oder Klebstoff entfernt werden. Zwar überleben die Achtbeiner die Klebeattacke meist nicht, jedoch treten während des Todeskampfes vermehrt Bakterien und Viren aus.

Tipps

  • Bleiben Sie auf Wald-und Wiesenwegen und meiden Sie hohes Gras und Unterholz.
  • Ziehen Sie lange, helle Kleidung an und stecken Sie die Hose in die Socken.
  • Tragen Sie festes, geschlossenes Schuhwerk.
  • Sprühen Sie Kleidung und nicht bedeckte Körperstellen mit Anti-Zeckensprays ein.
  • Suchen Sie nach dem Spaziergang Ihren Körper nach Zecken ab. Gerne stechen sie an Kopf, Hals, unter den Armen, im Genitalbereich und in den Kniekehlen.
  • Antizecken-Mittel immer erst 30 Minuten nach den Sonnenschutzmitteln auftragen.
  • Denken Sie auch an Ihre vierbeinigen Familienmitglieder. Sorgen Sie für Katze und Hund vor, zum Beispiel mit Produkten von Frontline.