Rösrather Repair-Café

Sie haben CD- und DVD-Player dabei, eine alte elektrische Kaffeemühle, eine Filmkamera aus den 60ern und ein Zweitonspurentonbandgerät. »Wir hatten aber auch schon ein antikes federbetriebenes Blechspielauto, eine in die Jahre gekommene Nähmaschine, ein Fahrrad und einen eingeklemmten Reißverschluss«, erzählt Friedrich Wilhelm Mörtl. Der Initiator des Rösrather Repair-Cafés will nicht nur alte Schätzchen retten, sondern auch ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen. »Unser Motto ist Hilfe zur Selbsthilfe«, erklärt der rüstige Rentner und fügt lachend hinzu, »wir schicken aber niemanden weg, der zwei linke Hände hat.«

Die Erfolgsquote kann sich sehen lassen: Mehr als 50 Prozent aller defekten Geräte konnten bislang wieder ans Laufen gebracht werden. Manchmal bleibt es bei einer Fehlerdiagnose, wie bei der elektrischen Kaffeemühle aus den 70er-Jahren, die ein neues Kohleplättchen benötigt. Ersatzteile hält das 5-köpfige Helferteam nicht bereit, aber jeder darf damit wieder kommen. Großgeräte wie Waschmaschinen gehören übrigens nicht ins Repair-Café, bittet Mörtl um Verständnis. Auch Mikrowellen werden aus Sicherheitsgründen nicht repariert. Ist das defekte Gerät aber erst einmal zur Reparatur angenommen, tüfteln die Helfer, als wäre es ihr eigenes. Mörtls Frau versüßt den wartenden Besuchern die Zeit mit Waffeln und Kaffee, den ein oder anderen Tipp gibt’s gratis dazu. (Petra Stoll-Hennen)

Wann und wo? Jeden 1. Samstag im Monat im Clubraum der evangelischen Versöhnungskirche, Hauptstraße 16, jeden 3. Freitag im Monat im JUZE, Bensberger Straße 43, jeweils 14 bis 17 Uhr www.repaircafe.de