E-Book am Start

Stadtbücherei

E-Book am Start

Denn dann wird das Portal Bergische Onleihe freigeschaltet und die Stadtbücherei Rösrath startet gemeinsam mit den anderen Bibliotheken des Rheinisch-Bergischen Kreises und Kreis Oberberg in das digitale Zeitalter.

In diese entmaterialisierte Welt von E-Books und E-Papers wird Bücherei-Chef Walter Matheisen am 14. Oktober, 19.30 Uhr, im Bergischen Saal von Schloss Eulenbroich bei einem Benefizabend zugunsten der Bücherei entführen und die Handhabung erklären. Die ist gar nicht kompliziert. Der Stadtbüchereinutzer kann über das besagte Online-Portal seine Wunschlektüre aussuchen und als Datei herunterladen. Leihweise versteht sich, denn spätestens nach 14 Tagen sind die Dateien automatisch nicht mehr zu öffnen, was vor allem für die Vergesslichen ein Segen sein wird, denn nun versäumen sie keine Fristen mehr und müssen keine Nachschläge berappen. Zur Onleihe benötigt man einen gültigen Bibliotheksausweis und einen Internetanschluss, vorläufig auch noch ein eigenes E-Book-Lesegerät. Mittelfristig sollen den Nutzern gebrauchte zur Verfügung gestellt werden. Wer also ein derartiges Gerät ausrangieren möchte, kann sein altes Modell am besten gleich schon zum Benefizabend mitbringen – ins Schloss. Dort soll es dann vor allem unterhaltsam zugehen. Mit Unterstützung des Freundeskreises der Stadtbücherei Rösrath und Jürgen Rembold wurde ein buntes Kulturprogramm für den Abend auf die Beine gestellt.

Der Vorsitzende des Freundeskreises, Peter Helten, wird auf kommunikative Art zaubern, Kabarettistin Silvia Doberenz, die sich beim Rösrather Kabarettfestival als »staatlich anerkannte Erleuchterin« einen Namen gemacht hat, auftreten, das Duo Ketouli für Musik sorgen und Ingrid Ittel-Fernau Besinnliches und Belustigendes lesen. Der Eintritt ist frei, aber Geldspenden sehr erwünscht, denn die jährlichen Folgekosten des Projektes müssen finanziert werden.

Die Stadt ist wegen der angespannten Haushaltssituation dazu nicht in der Lage. Bereits die Implementierung des neuen Services kostet die Stadtbücherei 7500 Euro. 80 Prozent übernimmt das Land NRW, 20 Prozent, also 1500, Euro spendierte Jürgen Rembold mit seiner Stiftung, um damit eine Institution zu unterstützen, die in seinen Augen eine zentrale Rolle als Kultur- und Bildungsanbieter in der Stadt spielt. »Die Stadtbücherei muss sich der rasant verändernden Medienlandschaft stellen«, meint Rembold, »sonst ist sie nicht überlebensfähig.« Zudem sieht der Stifter in der neuen Dienstleistung einen wichtigen sozialen Aspekt. Die Onleihe sei gerade auch für weniger mobile Menschen ideal. Das Kulturgut P(apier)-Buch wird deshalb sicher nicht aussterben, ist Freundeskreis-Vorsitzender Peter Helten überzeugt. Und mit ihren vielfältigen Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wird die Stadtbücherei sicher auch noch weiter großen physischen Zulauf haben. Denn das gemeinsame reale Erlebnis ist einfach durch nichts zu ersetzen. (Sigrun Stroncik)