Martin Grün

Menschen in Rösrath

Martin Grün

Der Vater eines zweijährigen Sohnes hat in der Sülzstadt nicht nur eine neue Heimat gefunden und eine Familie gegründet, sondern kümmert sich seit über sechs Jahren als Vorsitzender um eine zweite, nämlich die Kolpingsfamilie Rösrath. Die ist an die katholische Kirchengemeinde eng angebunden. Das Motto »verantwortlich leben, solidarisch handeln«. Das Ziel im Sinne von Adolph Kolping: Sich als guter Christ in Familie, Beruf und Arbeitswelt, Staat und Gesellschaft zu bewähren.

Eine anspruchsvolle lebenslange Aufgabe, der sich IT-Fachmann Martin Grün da verschrieben hat. Er sei durch sein katholisches Elternhaus geprägt worden. Die Eltern engagierten sich in der katholischen Arbeiterbewegung. Er selbst war Messdiener, machte in Jugendgruppen mit und schloss sich nach dem Abitur der Kolpingsfamilie an. Denn einbringen wollte er sich weiter in seiner katholischen Gemeinde, nur nicht unbedingt dort, wo seine Eltern schon mitwirkten. Martin Grün ist der Kolpingsfamilie seit 25 Jahren treu. »Das Schöne, man ist über Gemeinde- und Ländergrenzen hinweg mit anderen durch die Ideen Kolpings verbunden«, sagt er. Man findet immer einen Anknüpfungspunkt und eine Anlaufstelle, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Durch das Kolpingwerk habe er als Dortmunder Junge die Welt kennen gelernt. Er arbeitete in Jugend-Workcamps vor Ort an sozialen oder ökologischen Projekten, mit Menschen deren Alltag und Spaß er teilte, aber auch die Sorgen und Nöte. So hat Grün gemeinsam mit Ägyptern Bäume am Suezkanal gepflanzt, war in Kenia, Südafrika, Mexiko, Südkorea und den Philippinen unterwegs. »Es geht um gelebte Solidarität, darum anderen Menschen zu helfen, echtes Interesse für sie zu haben, füreinander da zu sein«, sagt Grün. Eigentlich ganz so wie in einer Familie.

Die Kolpingsfamilien sind generationenübergreifende familienähnliche Gemeinschaften, die nicht nur international wirken, sondern gerade auch im Nahbereich. Ihre Wurzeln haben sie meist in den Katholischen Gesellenvereinen, die vor etwa 150 Jahren entstanden. Zur Zeit Adolph Kolpings mussten Gesellen auf Wanderschaft gehen, um fremde Sitten und Gebräuche kennen zu lernen. Dadurch sollten sie sich in ihrem Handwerk vervollkommnen und als gereifter Mensch die Meisterprüfung ablegen. Kolping hat den Gesellenverein gegründet, damit die Männer auf der »Walz« nicht völlig auf sich allein gestellt waren.

Als Martin Grün erst von Dortmund nach Köln, dann von Köln nach Rösrath zog, fühlte er sich richtig aufgenommen und angekommen, nachdem er die hiesige Kolpingsfamilie kontaktiert hatte. Er schwärmt vom starken Gemeinschaftsgefühl und neuen Freundschaften. Die Mitglieder (derzeit 50) stellen Veranstaltungen zur politischen und religiösen Bildung auf die Beine, aber nicht nur. Vorträge über China oder Papst Franziskus, Radausflüge, Wallfahrten, Exkursionen oder »Männer kochen für Frauen«, die Angebotspalette ist groß. Dabei gehe es auch immer wieder mal um gemeinschaftliche private Unternehmungen, betont Martin Grün. Er, der ein leidenschaftlicher Brettspieler ist, organisiert beispielsweise Spiele-Nächte mit dem Neuesten von der Spielemesse. Ganz dem Geist von Kolping entsprechend ist man offen für jeden, der eine gute Programm-Idee hat, er muss nicht Mitglied sein, um mitzumachen und eine starke Gemeinschaft zu genießen. (Sigrun Stroncik)

3 Fragen an Martin Grün

Was mögen Sie besonders an der Stadt Rösrath?
Grün: Ich kann mich da nur allen Vorrednern in RÖSRATH erleben anschließen. Rösrath hat einfach eine tolle Lage. Es hat sich seinen dörflichen Charakter bewahrt. Man lebt mitten im Grünen und hat trotzdem die Großstadt vor der Tür.

Was würden Sie gerne in Rösrath ändern?
Ich würde sofort barrierefreie Zugänge zu den Bahnhöfen machen.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz in Rösrath?
Mein Lieblingsplatz ist die Terrasse in meinem Garten mit BVB-Fahne und jeder Menge Grün. Der »Grün« im Grünen.