Freibad Hoffnungsthal

Kurzurlaub in Hoffnungsthal

Freibad Hoffnungsthal

Da wird viel gelobt, und in Bewertungsportalen gibt’s gute Noten. Denn bequeme Liegen laden zum Entspannen ein, die Cafeteria bietet mit der Natursteinterrasse mediterranes Flair, der Kleinkinderbereich lockt mit Wasserspielen. Rollstuhlfahrer haben die Möglichkeit, mit Hilfe eines Behindertenstuhls ins Nass zu tauchen, und das 50-Meter-Becken hat Platz für viele Planscher, aber auch für die sportlichen Freiluftschwimmer. Geboten wird also für jeden etwas. Und so werden im Laufe der Sommermonate wieder jede Menge Chlorbrillen verschlissen, jede Menge Rücken liebevoll mit Sonnencreme eingeölt und jede Menge Kunstsprünge vom Dreier absolviert. Und das Gejohle der Gäste, die die breite Rutsche gen Nichtschwimmerbecken hinunterpreschen, wird weit über das Tal schallen.

Hier steckt viel Liebe drin und deshalb ist die Liebe der Rösrather zu ihrem Freibad wohl immer noch taufrisch. So auch bei Helga und Edmund Rath, die sich im Förderverein für das Bad engagieren. Seit 42 Jahren wohnen sie in Hoffnungsthal, doch gehört hatten sie vom idyllisch gelegenen Schwimmtempel, lange bevor sie in die Sülzstadt zogen. Bekannte aus Düsseldorf schwärmten damals von den Standortvorteilen Hoffnungsthals: das Freibad und der Lehmbacher Hof. Nachdem die Raths schließlich ihre Wohnung in Hoffnungsthal gekauft hatten, haben sie sich vom Wahrheitsgehalt dieser Aussagen selber überzeugen dürfen. Helga Rath hatte zum 75. Geburtstag des Freibads vor zwei Jahren eine Powerpoint-Präsentation zusammengestellt: Fotos zum Schwelgen in Erinnerungen. Aus dieser Präsentation hat sie nun für sich einen Fotoband gemacht, der noch einmal die Geschichte des Bades Revue passieren lässt und auch die Modernisierung durch die Stadtwerke dokumentiert. Es ist eine Fotoreise durch sieben Jahrzehnte und eine Liebeserklärung an ein wichtiges Stück Hoffnungsthal. Sogar Karikaturen, die der alte Bademeister Willy Freyer gezeichnet hatte, sind verewigt. Wie die mit dem Senior, der scheinbar elegant ins Wasser springt. Dazu eine Bildunterschrift mit dem Dialog zweier Pänz: »Sieh mal, wie der Opa noch fit ist«, sagt der eine. »Kein Wunder, wenn man sich in einen Ameisenhaufen setzt«, retourniert der andere.

Dass die Kinder selber im Schwimmen fit werden, dazu will auch der Förderverein beitragen. Geplant ist gemeinsam mit dem Bergischen Schwimmclub wie im vergangenen Jahr einen Ferienschwimmkurs für Anfänger zu organisieren. Die Öffnungszeiten des Freibads haben sich nicht geändert und auch der Eintrittspreis von 3,50 Euro ist stabil geblieben. Kinder bis vier Jahre müssen nichts zahlen. Sigrun Stroncik