Generationenwechsel bei der Feuerwehr

Neue Leitung

Generationenwechsel bei der Feuerwehr

Es gab einige Brandeinsätze, dazu die Diskussion um einen neuen Standort der Feuerwache Forsbach und dann gilt es ja noch, den Brandschutzbedarfsplan aufzustellen und die Ausnahmegenehmigung zu erneuern, die die Stadt entbindet, hauptamtliches Feuerwehrpersonal zu beschäftigen. Der Generationenwechsel wurde lange vorbereitet, aber der bisherige Wehrführer hat einige Baustellen hinterlassen müssen, sehr zu seinem eigenen Bedauern. Und dann tatsächlich allein Entscheidungen zu treffen und für deren Folgen die Verantwortung zu übernehmen: »Das war, als ob sich ein Schalter umlegt«, bekennen Eltner und Abels. »Jetzt läuft wirklich alles bei uns zusammen.«

Ihr Metier haben sie von der Pike auf gelernt. Eltner engagierte sich schon früh bei der Jugendfeuerwehr, Abels stieß mit 17 Jahren zur Wehr. Beide sind in Rösrath aufgewachsen und fühlen sich der Stadt verbunden. Ihre Arbeitgeber haben Verständnis für den Dienst an der Allgemeinheit. »Ohne das geht es nicht«, sagt Abels, der Servicetechniker bei einem Kommunikationsunternehmen ist. Bastian Eltner hat den ganz kurzen Draht zu seinem Brötchengeber. Er arbeitet bei der Stadtverwaltung Rösrath im Immobilienservice. Die Feuerwehr zu leiten, meinen beide, sei wie ein zweiter Beruf, der viel Flexibilität und ständige Weiterbildung verlangt. Es gebe neue Gefahrenschwerpunkte (Photovoltaikanlagen, Styropordämmungen) und stetig gestiegene Anforderungen. »Die Brandbekämpfung macht höchstens 20 Prozent unserer Einsätze aus«, sagt Eltner. Zugenommen haben die technischen Hilfeleistungen wie die Bergung nach Unfällen, das Beseitigen von Ölspuren oder Einsätze wegen Hochwasser und Sturm. Dazu ist die Feuerwehr Rösrath auch in überörtliche Konzepte eingebunden: Auf der Loveparade damals in Duisburg waren Rösrather Kräfte dabei, beim Kampf gegen das Hochwasser in Ostdeutschland ebenso wie beim Papstbesuch.

In ihren vielfältigen Leistungen fühlen sich die Rösrather Feuerwehrleute von Bürgern und Politikern durchaus anerkannt. Aus ihrem Unmut darüber, dass der Stadtrat die Entscheidung zum neuen Forsbacher Feuerwehrhaus auf Oktober vertagt hat, machen Eltner und Abels aber keinen Hehl. »Wir haben einen Entscheidungsstau und verlieren dadurch wertvolle Zeit«, urteilt der neue Wehrführer. Der bisherige, Norbert Tillenkamp, ist der gleichen Meinung.

Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Jörg Freitag wurde Tillenkamp im April feierlich als Wehrführer verabschiedet. Seine Ratschläge werden aber noch gesucht und als Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung ist der 57-Jährige weiterhin für den Brandschutz zuständig. Den Piepser aber, der ihn 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr mit der Feuerwehr verband, den hat er abgegeben. »Jetzt bin ich nicht mehr im Stand-by-Modus«, lacht er. Nun kann er ganz entspannt mit seiner Frau Radtouren machen, ohne den Gedanken im Hinterkopf, gleich zu einem Notfall gerufen zu werden.

32 Jahre stand Norbert Tillenkamp an der Spitze der Feuerwehr. Jetzt ist er die Last der Verantwortung los, was ihm umso leichter fällt, weil er weiß:»Die Feuerwehr Rösrath ist in gute Hände gegeben worden.« (Sigrun Stroncik)