Gartenparadies auf dem Rosenberg

Zu Gast bei Heinz Sauer

Gartenparadies auf dem Rosenberg

Den alten Baumbestand ließ Heinz Sauer stehen, ansonsten verwandelte er das Grundstück eigenhändig in ein Refugium mit allen Schattierungen von Grün. Sich schmutzig machen, etwas schaffen, mit den Händen formen, draußen im Grünen, während Vögel zwitschern, dabei den Duft frischer Erde einatmen und eintauchen in den Rhythmus der Natur ­– all diese Vergnügungen eines Gärtners trei­ben Heinz Sauer an. »Für mich ist das Erholung«, sagt der Unterneh­mer, der bis vor Kurzem noch eine 40-Stunden-Arbeitswoche im eigenen Betrieb (Betten-Sauer) stemmte.

Mit Schaufel und Spaten ist der leidenschaftliche Sammler von Pflanzen dem bis­weilen recht steilen Gelände zu Leibe gerückt, hat terrassiert, Trockensteinmauern errich­tet, Treppen und Stege erschaffen, tonnenweise Steine und Erde be­wegt und verarbeitet, gegraben, gesät, gejätet, gepflanzt, meist ohne, aber auch manchmal mit professioneller Hilfe vom Rösrather Gartenbaubetrieb »Der Garten«. 36 Jahre stetiges Gestalten stecken in Sauers Landschaftsgarten, der eigentlich aus vielen verschiedenen Gärten besteht. In sieben kleinen Teichen tummeln sich Berg-, Faden- und Teichmolche sowie Frösche und Feuersalamander. Sumpfpflanzen, Gräser, Farne und Sträucher sowie Laub- und Totholzhaufen sind Rückzugsräume für Kleintiere und für die in hiesigen Gefilden so selten gewordene Ringelnatter. »Ich bin ein großer Naturliebhaber«, sagt Heinz Sauer. »Deshalb wollte ich einen Natur- und Waldgarten im besten ökologischen Sinne errichten.«

Von einer kleinen Holzbrücke aus schaut der Besucher auf ein Hochmoor en miniature hinunter. Hier lauern Venusfallen und Sonnentau auf vorwitzige Insekten und teilen sich die feuchte Erde mit Wollgras und Moorbeeren. Es gibt dunkle baum- und staudenreiche Areale und sonnenverwöhnte wie der Rosengarten, in dem sich die vielfältigen Farben und Düfte der Königin der Blumen entfaltet. Dazwischen stehen immer wieder Rhododendren, mal in knalligen Farben und dann wieder in den äußerst seltenen zartgelben Tönen, dazu Azaleen, Kamelien, Hortensien und Callas. Ein buntes Blühen und Duften, auch im Kräutergarten und im klassischen Steingarten. Dazwischen laden kleine Aussichts­terrassen zum Verweilen und Genießen ein. Sie bieten einen wunderschönen Blick auf das Sülztal. Und überall plätschern kleine Wasserfälle und Rinnsale. Heinz Sauer genießt seinen Garten vor allem dann, wenn er an ihm, mit ihm und in ihm arbeiten kann. Gärtnern, das ist das unmittelbare Erleben des Werdens und Vergehens, eine Tätigkeit, die Demut vor der Natur lehrt. Der größte Genuss: wenn scheinbar totes Gehölz im Frühjahr und Sommer dank der Pflege plötzlich Blüten treibt. Und so hofft Heinz Sauer, dass sein seltener Orchideenbaum das irgendwann auch tut. Noch ist er nicht so weit, der Baum, noch ist er zu jung dafür, aber bald könnte es schon soweit sein. »Ich hoffe, das erlebe ich noch.« Die schönen blauen Blüten lauern, einem großen Versprechen gleich, irgendwo tief drin im Geäst. Wenn Zeit ist, werden sie kommen. Sigrun Stroncik

Wer Heinz Sauers Gartenparadies in Augenschein nehmen möchte, der ist herzlich eingeladen am 13. und 14. Juni zwischen 11 und 18 Uhr zum Rosenberg zu kommen. Wie im vergangenen Jahr beteiligt sich Heinz Sauer am Projekt Offene Gartenpforte.