Rösrather Schülerin auf Forschungsexpedition

Abenteuer Azoren

Rösrather Schülerin auf Forschungsexpedition

Jeder weiß genau, was er zu tun hat, sodass unsere Aufzeichnungen von Tag zu Tag umfangreicher und vollständiger werden. 13 Tage lang sind wir auf den Azoren auf Forschungsexpedition unterwegs, veranstaltet von der Institut für Jugendmanagement Stiftung in Heidelberg. Zusammen mit elf anderen deutschsprachigen Jugendlichen habe ich die Chance, das Forschen selbst zu erleben. Ich bin 16 Jahre alt und besuche die elfte Klasse des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Rösrath. Die Themen unserer anstrengenden Expedition sind Wale, Delfine, Klima, Vulkanismus, Flora, Fauna, Menschen und Kultur.

Schon am ersten Tag können wir eine große Delfingruppe beobachten, die vor unserem Boot schwimmt. Vor allem den Mo­ment, als ich mit Großen Tümmlern schwimmen darf, werde ich nie in meinem Leben vergessen. Ein Tier löst sich aus der Gruppe und schwimmt direkt auf mich zu. Erst im letzten Augenblick dreht es vor dem fremden Wesen ab und ver­schwin­­det zusammen mit seinen Artgenossen im unendlichen Blau. Ein kurzes, aber intensives und unver­gess­­liches Erlebnis, ins Auge eines Delfins zu blicken.

Andere Expeditionsteilnehmer erzählen aufgeregt, dass sie die Tiere unter Wasser hören können. Es sind sehr hohe Piep-Töne oder Klicklaute, die Delfine von sich geben. Aber auch von den Pottwalen können wir Tonaufnahmen bekommen. Sie sind die größten Zahnwale der Welt und kommen hier vor den Azoren sehr häufig vor. Doch die größten Tiere, die wir gesichtet haben, waren Finnwale. Die zweitgrößten Lebewesen der Welt können bis zu 25 Meter lang werden. Es ist beeindruckend, wenn ein 40-Tonnen-Wal aus den Tiefen des Ozeans auftaucht und mit einem lauten Pusten ausatmet.

Bei Ausflügen in die Stadt Madalena oder Besuchen im Walfangmuseum können wir die Einwohner zu ihrer Kultur und Sprache und über den Tourismus befragen. Ein Anziehungspunkt für Touristen ist der Vulkan, der gleichzeitig der höchste Berg Portugals ist und bei gutem Wetter eine atemberaubende Sicht auf die Insel und den Ozean bietet. Aber auch die Weinanbaugebiete Picos, die seit 2004 UNESCO-Weltkulturerbe sind, kann man besichtigen.

Wenn wir abends von unseren Ausflügen zurückkommen, geht die Arbeit erst richtig los. Wir müssen die Forschungsergebnisse des Tages zusammenfassen und vor der ganzen Gruppe präsentieren. Das kann auch bis spät in die Nacht gehen, sodass wir immer nur fünf bis sechs Stunden Schlaf bekommen. Aber bei den gan­­zen Ereignissen hier fällt mir nicht auf, dass ich eigentlich müde bin.

Insgesamt hat sich die Expedi­tion für mich mehr als gelohnt, da ich noch nie so viel in zwei Wochen gesehen, erlebt und gelernt habe. Wir sind ein wirklich gutes Team geworden und konnten viel über die Insel Pico mit ihren Insel- und Meeresbewohnern lernen.

Ich danke allen, die mich unterstützt haben und mir diese Reise ermöglichten. Es war ein unvergessliches Abenteuer. (Marena Richter)

Weitere Informationen zu Stiftung und Projekt unter www.ijm-stiftung.de