Dr. Elke Bästlein zum Thema Darmkrebsvorsorge
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Interview

Dr. Elke Bästlein zum Thema Darmkrebsvorsorge

Was passiert bei der Untersuchung mit mir?
Nach einer gründlichen Reinigung des Darms wird ein etwa fingerdicker, beweglicher Schlauch eingeführt mit einer Minikamera an der Spitze. Er wird durch den gesamten Dickdarm vorgeschoben bis an den Übergang zum Dünndarm.

Vorhandene Polypen können mit einer elektrischen Metallschlinge direkt entfernt werden, ohne dass ein weiterer Eingriff notwendig wird. Die Untersuchung dauert 10 bis 15 Minuten.

Tut die Untersuchung weh?
Vor der Darmspiegelung kann eine Beruhigungsspritze oder eine Kurznarkose gegeben werden – sie ist damit schmerzfrei.

Die Ursachen für die weit verbreitete Angst vor der Untersuchung liegt weit zurück. Als die Methode vor 20 Jahren eingeführt wurde, wurden kaum Medikamente gegeben und die Untersuchung war für viele Patienten sehr unangenehm. Das gehört der Vergangenheit an.

Wie muss ich mich vorbereiten?
Die Untersuchung kann nur so gut sein wie der Darm sauber ist. Um den Darm beurteilen zu können, sollten alle Stuhlreste entfernt werden. Das gilt auch für alle alternativen Untersuchungsverfahren.

Die Reinigung erfolgt durch die Einnahme von Abführmitteln (Trinklösungen) ein bis zwei Tage vor der Untersuchung.

Für den Untersuchungstag werden Sie krankgeschrieben. Wurde eine Beruhigungsspritze verabreicht, dürfen Sie 24 Stunden lang nicht selbst Auto fahren und sollten sich abholen lassen.

Wird die Untersuchung von der Kasse übernommen?
Darmspiegelungen im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge sind eine Kassenleistung. Für generell alle Vorsorgeuntersuchungen entfällt die Praxisgebühr von zehn Euro.

Darüber hinaus wird die Untersuchung natürlich bezahlt, wenn der Hausarzt die Notwendigkeit feststellt, weil der Patient ein besonderes Risiko hat. Bei erblicher Belastung oder aber Beschwerden wie Schmerzen, Blutarmut, Änderung der Stuhlgewohnheiten oder Blutungen.

Ab welchem Alter sollte die Untersuchung durchgeführt werden und wie oft?
Im Rahmen des Früherkennungsprogramms ist die Untersuchung ab dem 55. Lebensjahr vorgesehen. Internationale Experten empfehlen die Untersuchung schon ab dem 45. Lebensjahr.

Liegt eine familiäre Belastung vor, kann es notwendig sein, die Darmspiegelung auch bei sehr jungen Menschen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr durchzuführen.

Darmkrebs wächst sehr langsam. War die erste Untersuchung ohne Befund und Sie sind beschwerdefrei, ist eine Kontrolle erst nach 10 Jahren erforderlich. In der Zwischenzeit ist alle 2 Jahre ein Stuhltest vorgesehen.