30 Jahre Ballettschule Sonja Bjerke

Seit dem Frühjahr 2011 ist die Ballettschule neben ihrem zweiten Standort in Overath auch in Rösrath im Schloss Eulenbroich ansässig und fühlt sich sichtlich wohl.

»Im Jahr 1986 gründete ich meine erste Ballettschule im Ortskern von Overath«, erzählt Leiterin Sonja Bjerke. »Frisch und voller Motivation wollte ich nach meinem abgeschlossenen Studium an der Kunsthochschule Köln auf eigenen Beinen stehen und erfüllte mir den Traum einer eigenen Ballettschule.« Die Begeisterung und Motivation von damals hat sie bis heute behalten. Ziel ihres Unterrichts ist, den Schülern und Schülerinnen die Freude für den Tanz und die Bewegung zu vermitteln.

»Meine alte Ballettlehrerin sagte immer: Nur wer selbst von etwas begeistert ist, kann auch andere begeistern ­– das hab ich mir zu Herzen genommen«, erzählt uns Sonja Bjerke und lacht dabei. »Es ist ein Geschenk für mich, junge Menschen auf ihren Wegen zu begleiten und oftmals Teil ihrer Kindheit und Jugend zu sein. Natürlich werden nicht alle meine Schüler Profitänzer am Theater, aber darum geht es auch nicht. Vielmehr versuche ich jedes Kind individuell zu fördern und etwas Nachhaltiges mit auf den Weg zu geben. Abgesehen von positiven Effekten für den Körper und die Gesundheit des Kindes ist es für mich ein Lebensgefühl, das so viele Emotionen gleichzeitig beinhaltet, die sich durch den Tanz ausdrücken lassen; ein Ventil zu haben, das es einem erlaubt, für ein paar Stun­den dem Alltag zu entfliehen und einfach nur zum eigenen Rhythmus des Körpers zu tanzen.«

Natürlich ist Sonja Bjerke auch sehr stolz auf ihre Schützlinge, die sich dann doch für einen künstlerischen Beruf entscheiden. Und davon gab es einige: Eine Schülerin tanzte 2010 noch das kleine Schneewittchen im Theater in Bergisch Gladbach und rund drei Jahre später, nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden, trippelte sie im Weihnachtsmärchen »Der Nussknacker« über die Bühne der Semperoper.

Zwei weitere ehemalige Schülerinnen schafften es nach abgeschlossenem Studium an der Folkwang Hochschule Essen in die berühmte Tanzkompanie von Pina Bausch.

Auch die Jungs kommen nicht schlecht weg. Lajos Wenzel, heute stellvertretender Intendant am Jungen Theater Bonn, tanzte seine ersten Schritte in der Overather Ballettschule und entdeckte darüber auch seine Leidenschaft zur Schauspielerei.

Der kleine Peter Pan aus dem Jahr 2014 freute sich im Sommer über ein Stipendium am Perfor­mance College, London.

Besonders stolz ist Sonja Bjerke, dass sie ihre Passion an Tochter, Aliça Bjerke, weitergeben konnte. »Es ist ein Segen und gleichzeitig Bestätigung, wenn die nächste Generation in die eigenen Fußstapfen tritt.«

Selbstverständlich musste auch die Tochter erst das anspruchsvolle Studium der Royal Academy of Dance in London absolvieren, bevor sie als Tanzpädagogin mit in die Schule einsteigen konnte.

Als registrierte Lehrerin der Royal Academy of Dance ergänzt Aliça Bjerke das Kursangebot und bringt frischen Wind in die Ballettschule.

Die Schüler lieben die Kombination aus »alter Schule« und »neuen tänzerischen Elementen«, die dennoch beide das gleiche Ziel verfol­gen und fließend ineinander übergehen.

Wie beides im Einklang zusammenwirkt, kann man im Sommer diesen Jahres wieder sehen.

Am 10., 11. und 12. Juni führen rund 300 Schüler der Ballettschule zum 30-jährigen Schuljubiläum die Schnee­­königin im Theater Bergischer Löwe in Bergisch Gladbach auf. Alle zwei Jahre gibt es hier sehr zur Freude von Verwandten und Freunden eine große professionelle Ballettaufführung. »Mittlerweile sind wir wie eine große Familie«, lachen beide Bjerkes. Das Team ist über die Jahre zusammengewachsen und auf hohem Niveau. Die Bühnenbilder werden von den Bühnen der Stadt Köln angefertigt, Lajos Wenzel führt Regie, künstlerische Leitung und Choreografie übernehmen die Damen natürlich selbst.

Etwas Nachhaltiges mit auf den Weg geben, das schafft das Mutter-Tochter-Gespann, denn man geht nicht nur beschwingt in den Ballettsaal rein, man verlässt ihn auch gleichermaßen leichtfüßig, denn »heute ist ein guter Tag zum Tanzen«.

Infos unter www.bjerke-ballett.de