Birgitta Wasser
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Menschen in Rösrath

Birgitta Wasser

Als Studentin hat sie einer anderen politischen Couleur angehört, doch mit den Jahren entwickelte sie sich hin zum Konservatismus. Konservatismus kommt vom lateinischen conservare und heißt übersetzt: erhalten, bewahren. Eine Wertefrage – nicht nur eine Frage der Strukturen. Konservatismus, damit verbindet die 47-jährige grundmoralische Vorstellungen – Familie beispielsweise, die zu einer positiven Entwicklung von Kindern beiträgt, christliche Grundsätze und dass jeder seinen eigenen Beitrag zu seinem persönlichen Glück leisten muss.

Als selbstständige Juristin, die seit 16 Jahren eine eigene Kanzlei in Rösrath führt, musste sie sich alles selber hart erarbeiten. Nichts wurde ihr geschenkt, den Spagat zwischen Kindern und Beruf musste sie mit ihrer Familie alleine bewältigen. Jetzt, wo ihre Kinder selbstständiger sind, hat sie den Freiraum gewonnen, sich politisch zu engagieren. Die Juristerei ist eher eine nüchterne Angelegenheit, die auf genauen Analysen basiert. Die Politik habe dagegen auch emotionale Elemente, schließlich habe sie mit den Befindlichkeiten und Bedürfnissen der Menschen zu tun, und es gilt, diese mit den harten Fakten in Einklang zu bringen, so viel hat Wasser schon erfahren müssen in den acht Monaten, die sie nun im Stadtrat sitzt. »Es gab keinen schlechteren Zeitpunkt zum Einstieg und es gibt auch noch kein Licht am Ende des Tunnels«, sagt sie ganz ohne Jammern. Kommunalpolitiker stehen derzeit am Pranger, denn sie müssen wegen des finanziellen Desasters, in dem sich viele Städte und Gemeinden in Deutschland befinden, vor Ort unpopuläre Entscheidungen treffen und bekommen das Unverständnis der Bürger zu spüren – Unverständnis, nicht Zorn, betont Wasser. Was in Bund, Land und Brüssel beschlossen wird, tropft auf die Kommunen herunter, jetzt eben in Form der Finanzkrise.

Wer in die Politik geht, tritt aus der Anonymität heraus, macht seine Ideen, Meinungen und Entscheidungen öffentlich und wird damit natürlich auch angreifbar. Aber Birgitta Wasser ist gewohnt, Frontfrau zu sein, sich einer Öffentlichkeit zu stellen; »nichts anderes passiert tagtäglich im Gerichtssaal«, sagt sie. Frauen sollten dies auf kommunalpolitischer Ebene auch viel mehr tun, ihre Kritik öffentlich vertreten. Doch die Hemmschwelle sei immer noch groß. Und deshalb hat Birgitta Wasser im Februar die Frauen-Union gegründet, um gerade solche Hemmschwellen aus dem Weg zu räumen. »Ich will Frauen motivieren, sich für ein politisches Engagement zu begeistern.« Nach und nach soll ein Netzwerk entstehen, in dem Frauen mitarbeiten, ohne gleich Parteimitglied zu sein. »Frauen sind dialogfähiger und können so manche Schärfe aus Debatten und Positionen herausnehmen«, ist Birgitta Wasser überzeugt und das sei gut für die politische Kultur. Und vielleicht kann das ja auch helfen, Rösrath weiter für Menschen und Unternehmen anziehend zu machen. (Sigrun Stroncik)

Fragen an Birgitta Wasser

Was mögen Sie besonders an der Stadt Rösrath?
Wasser: An Rösrath gefällt mir, dass man hier städtische und ländliche Strukturen in einem hat. Hier gibt es eben schöne Radwege, eine tolle Landschaft, man kann Natur genießen, ist aber auch per Bahn beispielsweise schnell im Zentrum von Köln. Rösrath ist wegen seiner Lage und Infrastruktur privilegiert.  

Was würden Sie gerne in Rösrath ändern?
Wasser:
Ich würde gerne die Stadtmitte  verändern, verschönern. Es ist schade, dass ausgerechnet der namengebende Ortsteil unserer Stadt so gesichtslos ist. Aber das etwas zu verbessern wird sicher noch Generationen dauern.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz in Rösrath?
Wasser:
Ich liebe die Sülzauen zwischen Rathaus und Lehmbach. Hier gehe ich morgens mit meinem Hund spazieren und genieße diese Landschaft, wenn leichter Nebel aus den Wiesen hochsteigt.

Wasser, Birgitta
Rechtsanwältin
Hauptstraße 71
51503 Rösrath
02205 87706
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