Eine Abenteuerreise auf Spitzbergen

Zwischen Gletschern und Eisbären

Eine Abenteuerreise auf Spitzbergen

Mittlerweile hat sich der Wildtierbestand erholt, im Meer wie an Land. Wale, Robben, Rentiere, Polarfüchse und viele Vogelarten sind hier heimisch und natürlich der König der Arktis, der Eisbär.

Machen Sie sich mit dem Schiff auf die Reise und genießen Sie die Mitternachtssonne, die die Landschaft in faszinierende Farben taucht und Ihnen unvergessliche Erinnerungen schenkt. Freuen dürfen Sie sich auf erlebnisreiche Anlandungen, auf denen kundige Expeditionsleiter Wissenswertes und Skurriles zur Region und ihren Bewohnern erzählen. Aber lassen Sie Armbanduhr oder Smartphone in der Kabine, denn im nördlichen Polarkreis haben die Tage weder Anfang noch Ende.

Aber jetzt kommen Sie erst einmal mit nach Longyearbyen. Das Städtchen ist nach dem amerikanischen Bergwerksmagnaten John Munro Longyear benannt, der 1904 die Kohlefelder auf Spitzbergen von den Norwegern kaufte und das erste Bergwerk baute. Die bewegte Geschichte Longyearbyens wird geprägt durch die Kohleförderung. Die Relikte dieser Ära, wie alte Minen, sind noch allgegen­wärtig. Die einzige Zeche, die heute noch in Betrieb ist, die Grube sieben, liefert hauptsächlich Kohle für das Kraftwerk der Stadt, der Rest wird exportiert. Die ehemaligen Förder- und Transportanlagen stehen unter Denkmalschutz und sind Zeugen einer lebhaften Vergangenheit.

Heute ist der Tourismus eine wichtige Einkommensquelle für Long­yearbyen. Eindrucksvoll wird die 400-jährige Geschichte Spitzber­gens, seit der Entdeckung durch den holländischen Seefahrer Willem Barents im Jahre 1596, im Svalbard Museum dargestellt. Nach Longyearbyen nimmt unser Schiff, die MS Nordstjernen, Kurs auf Barentsburg, das Zentrum der russischen Tätigkeit auf Spitzbergen. Auch hier erschöpfen sich die Kohlevorkommen langsam und auch hier setzt man verstärkt auf Tourismus. Über allem grüßt Lenin und erinnert an alte sowjetische Zeiten.

Weiter Richtung Norden! Die Rentierebene, rötliche Devon-Gesteinsschichten, Überbleibsel einstiger Vulkane und die nördlichste heiße Quelle der Welt liegen auf dem Weg zum Monaco-Gletscher, vorbei an Inselchen, die in den Sommermonaten von nistenden Eiderenten bevölkert werden. Und dann plötzlich Eisbären auf der Suche nach Eiern.

Die MS Nordstjernen passiert den 80. Breitengrad Richtung Moffen. Auf dieser niedrigen Kiesinsel leben Walrosse. Seit die Jagd auf sie verboten ist, hat sich ihr Bestand wieder erholt. Dank strengem Naturschutz ist die Insel auch zu einem bevorzugten Nistort für Vögel aller Art geworden.

Unser Schiff hat wieder südlichen Kurs genommen. Das nächste Ziel heißt Kongsfjord, auch Königsbucht genannt und größter Fjord an der Nordwestküste Spitzbergens.

Ein beeindruckender Seitenarm des Köngsfjords ist der Krossfjord. Hier wechseln sich weite Tundra-Ebenen mit hohen Berggipfeln und aus dem Meer ragenden Gletschern ab. Imposant der Berg Mitre, der aufgrund seiner Form nach einer Bischofs­mütze benannt ist und am Eingang des Kongsfjordes liegt. Dann der majestätische Königsgletscher, dessen drei Gipfel Nora, Dana und Svea – nach skandinavischen Landstrichen benannt – aus dem Gletschereis ragen.

Zurück in die Zivilisation! Ny-Alesund ist eine der nördlichsten Siedlungen der Welt mit einer Forschungsstation. Besonders in den Sommermonaten arbeitet hier eine internationale Crew von Wissenschaftlern. In früheren Zeiten war Ny-Alesund Ausgangspunkt für zahlreiche Expeditionen zum Nordpol. Namen wie Amundsen, Ellsworth und Nobile sind eng mit dem Ort verbunden, und noch heute kann man den Ankermast besuchen, an dem das Luftschiff Norge vor seinem ersten Polarflug vertäut war.

Weiter im Süden bildet der Isfjord, auf der Westseite Spitz­bergens, das bedeutendste Fjordsystem der Inselgruppe. Tiefe Täler, von gigantischen Gletschern, vor Zehntausenden von Jahren in die Berge gegraben, öffnen sich. Einer der bekanntesten Berge des Fjords ist der Alkhorn, auf dessen Hängen im Sommer Tausende von Dickschnabellummen brüten.

Spitzbergen bietet neben Eisbären und Rentieren eine erstaunliche Tierwelt – mehr als 100 Vogelarten und reiche Bestände an Meeresbewohnern: Walrösser, Ringelrobben, Bartrobben, Grönlandrobben, Sattelrobben, Weißschnauzdelfine, Narwale, Weißwale und Killerwale. Um sie alle zu erhalten, stehen 65 Prozent der Inselgruppe Spitzbergen unter Naturschutz. (Wilfried Kochner)

Info.
www.hurtigruten.com