Neue Golflodge setzt Kontrapunkt
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Schloss Auel

Neue Golflodge setzt Kontrapunkt

Der 20 mal acht Meter große Bau in Gestalt eines Langhauses auf dem Gelände der ehemaligen Rentei nimmt Farben und Materialien des Schlosses auf – und lässt damit etwas vollkommen Neues entste­hen. So ist das zweistöckige Gebäude fast komplett verschiefert, was ihm eine strenge, archaische Anmutung verleiht. Das obere Stockwerk ist über eine freistehende, fast skulptu­ral wirkende Außentreppe aus Cortenstahl erreichbar. Schiefer und Stahl – sie symbolisieren die Verbindung traditioneller bergischer Bauweise mit einer vom Bergbau geprägten, rauen Region. Einen farblichen Akzent setzt einzig die in kräftigem Rot gehaltene Holzverkleidung an den Giebelseiten, die das Rot des Schlosses wieder aufnimmt.

Ein wenig unnahbar wirkt das Gebäude von außen, ein Eindruck, der sich beim Betreten sofort verflüchtigt. Im Innern – mit fünf Doppelzimmern und zwei Junior-Suiten – empfängt den Gast ein beeindruckendes Raumerlebnis. Der in Holzbauweise errichtete Baukörper vermittelt mit seinen hohen Räumen und den in hellen, aus Weißtannen-Holz gehaltenen Decken und Wänden eine klare Schlichtheit. Die Böden in den Zimmern sind durchgängig mit Seegrasbelag ausgestattet, Wände und Böden in den Bädern und Duschen mit Schiefer belegt. Bodentiefe Fenster sorgen für Helligkeit und schöne Ausblicke ins Grün.

Ein stiller, kontemplativer Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann. Und in seiner anmutigen Schlichtheit zugleich ein reizvoller Kontrast zur Üppigkeit und Geschichtsträchtigkeit des benachbarten Schlosses.

Doch nicht nur architektonisch, auch unter Umweltaspekten besticht der Bau: Verwendet wurden fast ausschließlich Naturmaterialien und energiesparende LED-Beleuchtung. Ganz im Sinn von Geschäftsführerin Tatjana von la Valette, der das Thema Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegt: »Vor acht Jahren war an der Schule meines jüngsten Sohnes eine 14-jährige Klimabotschafterin zu Gast – durch ihren Vortrag ist mir klar geworden, wie gedankenlos wir mit unseren Ressourcen umgehen.« Auf der Suche nach einer alternativen Stromversorgung stieß sie auf die Blockheizkraftwerk-Technik. Seit sechs Jahren erzeugt Auel seinen eigenen Strom – mit dem jetzt auch die Golflodge ins richtige Licht gesetzt wird. (Eva Richter)

oxen architekten
Bernd Oxen
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