Rösrather Kirchengemeinden

Ehrenamt mit Tradition

»Ehrenamt soll Spaß machen!«

Bettina Thiemeyer

Rund 700 Rösrather arbeiten ehrenamtlich allein in der katho­lischen Kirchengemeinde mit – in den Gottesdiensten, bei den Chören oder kirchennahen Diensten wie der Kolpings­familie, dem Wöllner-Stift oder der katholischer Frauengemeinschaft.

»Die Identifikation mit der Gemeinde ist enorm«, freut sich Bettina Thiemeyer, die seit einigen Monaten Ehrenamtskoordinatorin der Kirchengemeinde ist. Eine Stelle, die im Rahmen des Projekts »Neues Ehrenamt entdecken« des Erzbistums Köln geschaffen wurde – mit dem Ziel, die Ehrenamtsstrukturen in der Gemeinde zu festigen und weiter auszubauen.

»Wir stehen vor einem Generationenwechsel – viele, die sich seit Jahren und Jahrzehnten engagie­ren, wollen oder müssen altersbedingt kürzertreten. Hier geht es darum, geeignete Nachfolger zu finden.«

Ihre enge Verwobenheit mit der Stadt und der Gemeinde kommt der gebürtigen Hoffnungsthalerin und dreifachen Mutter bei ihrer Arbeit entgegen. »Ich fühle mich hier gut aufgenommen und aufgehoben und die vielfälti­gen Kontakte sind natürlich sehr hilfreich«, so die 49-jährige, die sich seit vielen Jah­ren selbst ehrenamtlich als Katechetin und im Wöllner-Stift engagiert.

Ihr ist es wichtig, dass Ehrenamt und Ehrenamtler zusammenpas­sen: »Es soll Spaß machen und nicht zur Last werden.« Derzeit bietet sie jeden Freitagmorgen ab 9 Uhr 30 ein Ehrenamtsfrühstück in Sankt Servatius in Hoffnungsthal an, zu dem Interessierte kommen können, an den anderen Tagen ist sie über das Rösrather Büro erreichbar. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche und dem Ehrenamtsprojekt »Engagierte Stadt« intensiviert werden. »Mit der evangelischen Gemeinde arbeiten wir schon seit Längerem bei der Tafel und der Flüchtlingshilfe zusammen. Dies wollen wir gemeinsam weiter ausbauen.«

Info. Bettina Thiemeyer,
Telefon 02205 8940370

»Engagierte Jugendliche sind die Ehrenamtler von morgen.«

Jutta Renner

Zehn Stunden pro Woche fürs Ehrenamt – neben ihrem Vollzeitjob – sind bei Jutta Renner keine Seltenheit. In diesem Jahr ist die Rösratherin, die sich seit 16 Jahren ehrenamtl­ich in der evangelischen Kirche enga­giert, Kirchenmeis­terin für Jugendarbeit geworden und sitzt im Vorstand des Presbyteriums. Ihr Ziel: neue Angebote vor allem für Jugend­liche zu schaffen, »denn die engagierten Jugendlichen von heute sind die Ehrenamtler von mor­gen«, ist die 49-jährige über­zeugt.

Sie und ihre Mitstreiter gehen jetzt neue Wege, um junge Menschen auch nach der Konfirmation in der Gemeinde zu halten. Angedacht ist eine Kooper­ation mit dem Christlichen Verein Junger Men­schen (CVJM): »Wir wollen über den CVJM einen theologisch geschu­lten Jugendmitarbeiter für unsere Gemeinde gewinnen – denn Jugend braucht Jugend.« Dazu müssen jedoch ein Verein gegründet und Spendengelder akquiriert werden, viel Arbeit für das kleine Team.

Das neue Angebot soll an die »Kleine Offene Tür« am Höhenweg in Forsbach angedockt werden, dort bieten zwei Halbtagskräfte derzeit Übermittagsbetreuung, Stadtranderholung und verschiedene Kreativ­kurse – »für mehr fehlt schlicht die Zeit«. Ein Jugendcafé wäre eine tolle Sache, glaubt Renner, die neben ihrem Engagement in der Konfirmandenarbeit und bei Jugendfreizeiten frü­her auch im Offenen Jugendtreff Checkpoint in Hoffnungsthal aktiv war.

Ehrenamtler wie sie bilden das Rückgrat der evangelischen Gemeinde, 500 bis 600 Rösrather sind derzeit aktiv. Wie bei der katholi­schen Gemeinde steht jedoch auch hier ein Generationen­wech­sel an. Kein Wunder also, dass beide Kirchen enger zusammenarbeiten wollen – da passt es gut, dass sich Jutta Renner und Bettina Thiemeyer, die neue Ehrenamtskoordinatorin der katholischen Kirche, seit Schulzeiten kennen. Eva Richter

Info. Gemeindebüro: 02205 2243