Gerhard Neu

Der 68-Jährige ist Schieds­mann für Rösrath und hilft, Streitfälle zu schlichten. Der oft teure Gang vor Gericht kann dadurch vermieden werden.

Seit einem halben Jahr ist der pensionierte Lehrer als Mediator im Einsatz, hat sich in die komplexe Materie eingearbeitet und bisher rund 20 Beratungen absolviert. Was man für ein solches Ehrenamt braucht? »Gesunden Menschenverstand, Kenntnisse der gesetzlichen Vorgaben und die Fähigkeit, zuhören zu können«, sagt der gebürtige Schwabe, der lange für die SPD im Stadtrat saß und fast 20 Jahre die Geschicke des TV Hoffnungsthal lenkte. Bisher kam es bei keiner der Anfragen zu einem Schlichtungsverfahren – die Beratung hat offenbar ausgereicht. »Oft genügt schon eine Information über die gesetzlichen Regelungen«, sagt Neu. So darf zum Beispiel eine Hecke nicht höher als zwei Meter sein und die Abstände von Bäumen zur Grundstücksgrenze sind genau festgelegt.

Das Procedere ist einfach. Anruf beim Schiedsmann, kurze Schilderung des Problems, dann wird ein Beratungstermin vereinbart. »Die Beratung dauert ein bis zwei Stunden. Danach kann der Anfragende, wenn er keinen anderen Weg sieht, einen Antrag auf ein Schlichtungsverfahren stellen.« In diesem Fall lädt Neu den Antragsgegner per Schreiben zu einem gemeinsamen Gesprächstermin ein, zu dem dieser kommen kann, aber nicht muss. Kommt das Gespräch zustande und ist erfolgreich, haben die Kontrahenten für wenig Geld – ein Verfahren kostet zwischen 20 und 40 Euro – viel gewonnen. Kommt es zu keiner Einigung, bleibt immer noch der Gang vor Gericht … (Eva Richter)