Friedhelm Iserhardt

Engagierter Hoffnungsthaler mit Leib und Seele

Friedhelm Iserhardt

Eines seiner jüngsten Projekte ist das Engagement für Hospizzentren in Bensberg, Rösrath und für das Kinderhospiz in Wuppertal. In mühsamer Kleinarbeit hat Iserhardt schon mehr als 2000 Euro für die Aktion des Steinenbrückers Paul Falk gesammelt, »aber da muss noch was bei«, bekräftigt er und macht damit einen seiner wesentlichen Charakterzüge deutlich. »Immer eine Schippe drauflegen und offen sein für alles«, umschreibt er seine Antriebsfeder.

Das war schon so, als Iserhardt sich als Jugendlicher in der Leichtathletikabteilung des Turnvereins Hoffnungsthal vom ehrgeizigen 200-Meter-Sprinter in die B-Mannschaft des Deutschlandteams hocharbeitete. Oder als der in der Bahnhofstraße aufgewachsene Hoffnungsthaler mit 22 Jahren beschloss, mit dem Fahrrad nach Istanbul zu reisen über Österreich, Jugoslawien und Griechenland. Nach fünf strapaziösen Wochen kam er dort »durchtrainiert, aber geschunden« an und fand im Stadion von Fenerbahce Istanbul Freunde fürs ganze Leben. Wieder zurück trainierte der inzwischen hauptberufliche Bürokaufmann mit der ihm eigenen Leidenschaft den Leichtathletik-Nachwuchs in Overath und Bensberg und weil sich Iserhardt als Experte einen Namen gemacht hatte, schrieb er schließlich auch noch die Sportartikel für lokale Zeitungen.

Als Ausgleich zur Leichtathletik stand – wie könnte es anders sein –Sport auf dem Programm: Basketball, Handball und Fußball, auch Kunstradfahren probierte Iserhardt aus. »Wenn ich einmal in Fahrt kam, konnte ich ziemlich schnell spurten«, fasst er sein Talent zusammen. Heute läuft er zwar nicht mehr auf der Aschebahn – die Knie haben ihn zur Mäßigung gezwungen – dafür aber mit Vollgas durch das späte Leben. Neben der Familie, Iserhardt hat aus zwei Ehen fünf Kinder und ebenso viele Enkel, ist er mit Leib und Seele in Hoffnungsthal engagiert. Die Sehnsucht nach seiner Heimatstadt hat Friedel, wie ihn seine Freunde nennen, nie losgelassen und so entschied er 2011, »dass ich mich nach 40 Jahren Exil in Lohmar und Bergisch Gladbach endlich wieder vom Geläut der Volberger Glocken wecken lassen will«. Zum Heimatgefühl gehört auch das Schlendern über den Markt am Samstag, wo er gerne alte Bekannte trifft und sich schon mal verplaudert.

Iserhardt ist Pate der Telefonzellen-Bücherei, hilft Bewohnern des Wöllner-Stiftes, die im Rollstuhl nicht mehr mobil sind. Er ist Mitglied im Kulturverein, Geschichtsverein, im Förderverein der Volberger Kirchenmusik, im Freundeskreis Ittel-Fernau und Kampmann und verpasst überdies kaum eine öffentliche Ratssitzung. »Man muss schließlich wissen, was die da so in Hoffnungsthal planen.« Für 2014 hat er die Mitgliedschaft im Seniorenbeirat ins Auge gefasst. Jetzt muss er sich aber erst einmal ausruhen. Denn vormittags stand schon ein Besuch der Großmarkthalle in Köln an und für den Abend ist die Open-Air-Oper im Schloss Eulenbroich geplant. Iserhardt zeigt noch schnell seine gesammelten Trophäen und Bilder und spricht mit einem Lächeln auf den Lippen ein wahres Abschiedswort: »Auch mit 80 noch keine Ruhe.« (Petra Stoll-Hennen)

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