Schülerprojekt
Banane bezieht neues Quartier
»Ich finde sie schräg – und das gefällt mir«, erklärt der promovierte Ökonom und Mathematiker, der seit einigen Jahren als Kunstmäzen und Gründer einer Stiftung für bürgerschaftliches Engagement in Rösrath unterwegs ist. Lange hat Rembold nach einem geeigneten Kunstobjekt für seinen Garten gesucht. Bei dem von seiner Stiftung im Herbst 2015 ausgerufenen Wettbewerb »Pop-Art goes school« ist er dann fündig geworden. Unter den 27 Entwürfen, die Schüler der weiterführenden Schulen in Rösrath damals im Modell gebaut hatten, tat es ihm das Bananen-Kunstwerk der drei Gymnasiastinnen Tanja Kubal, Jule Randebrock und Eileen Duong ganz besonders an.
Vom handlichen Modell hin zum stattlichen Outdoor-Kunstwerk war es dann noch ein längerer Weg.
Herbert Kirch, Künstler aus Rösrath, wagte sich an das Projekt und schuf in monatelanger Arbeit die Bananen-Skulptur. »Das war nicht ganz einfach zu bewerkstelligen, ich habe vier Kilo abgenommen in der Zeit«, erzählt Kirch, der bisher hauptsächlich mit dem Material Holz gearbeitet hat. Zahlreiche Youtube-Videos hat er sich angeschaut, um ein Gefühl für das »Making-of« zu bekommen. »Ich musste mit ganz neuen Materialien arbeiten.«
Der Kern der Banane besteht aus einem Eisengerüst, das Fruchtfleisch ist aus Styrodur geschnitten und mit Glasfasermatten geformt. Die Schale wurde aus Draht und Alugewebe gestaltet und mit Kunstharzlack überzogen. Für die nötige Bodenhaftung sorgt ein großes altes Karrenrad aus Eisen, das der Künstler bei einer Schlosserei in Rösrath entdeckte. Die Materialkosten übernahm Jürgen Rembold. Die Arbeitszeit erbrachte Kirch, der auch schon einige Benefiz-Kunstprojekte für das Jugenddorf Stephansheide realisiert hat, größtenteils ehrenamtlich.
»Bananodels« hatten die Schülerinnen ihren Entwurf genannt und ihn augenzwinkernd als Rundumschlag gegen die gedankenlose Entblätterung der Banane, aber auch den Schlankheitswahn bei Models und die Lebensweise von Frutariern verstanden.
Bekanntlich liegt Kunst im Auge des Betrachters – so kann sich jeder seine eigenen Gedanken zum Objekt machen. Für mehr Farbe in Rösrath sorgt es allemal. Und soll auch Bestandteil des Kunst-Projekts »Rösrath wird zur Galerie« werden. (Eva Richter)