
Dietmar Ammen
Wärmebrücken sind nicht zu unterschätzen
Wärmebrücken sind nicht zu unterschätzende Energiefresser und begünstigen außerdem Schimmelbildung. Wer die gefährdeten Bauteile kennt, kann Wärmebrücken ausschließen.
Klassische Wärmebrücken sind Balkone, die als Verlängerung von Stahlbetondecken die Außenwanddämmung durchstoßen, oder nicht gedämmte Rollladenkästen.
Wie verursachen Wärmebrücken Schimmel? Wärmebrücken fühlen sich im Winter von innen kalt an: Ihre Oberfläche ist kühler. Dadurch kondensiert dort Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft. An den durchfeuchteten Stellen sammelt sich Staub, ein idealer Nährboden für Schimmelpilz-Sporen. Schon bei einer relativen Luftfeuchtigkeit der Raumluft von 70 Prozent kann es zur Kondensatbildung an diesen Stellen kommen.
Derartige Schäden gilt es zu vermeiden. Im Neubaubereich können Schwachstellen bereits in der Planungsphase analysiert und entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.
Bei der energetischen Modernisierung von Bestandsbauten sind Wärmebrücken trotz einer guten Außenwand- und Dachdämmung, neuer Fenster, moderner Heizungstechnik und so weiter jedoch kaum zu vermeiden.
Hier kann nur durch eine gründliche, fachkundige Planung und Behandlung der Wärmebrücken durch Planer und Ausführenden ein insgesamt gutes Ergebnis erzielt werden.
Die Aufgabe des Planers besteht dabei darin, die Wärmebrücken aufzuspüren und mit Hilfe moderner Software nachzuweisen. Dabei wird der Wärmestrom zwischen dem beheizten und dem unbeheizten Bauteil simuliert. Fällt die raumseitige Oberflächentemperatur dabei nicht unter 14 Grad, gilt die Wärmebrücke, richtiges Wohn- und Lüftungsverhalten unterstellt, als vertretbar oder unschädlich. Dietmar Ammen
Häufig findet man Wärmebrücken in folgenden Bauteilen:
- Balkone
- Rollladenkästen
- Mauersohlen
- Fensterrahmen und Fensterstürze
- Heizkörperbefestigungen im Mauerwerk
- Heizkörpernischen
- Deckenanschlüsse
- Ecken im Haus
- Ungedämmte Stahlbetonbauteile
- Auskragende Stahlträger