Modernes Heizen im Einklang mit der Natur

Das Prinzip funktioniert wie folgt: Im Hauptwohnbereich wird ein Kamin gebaut, dessen optische äußere Hülle individuell nach Kundenwunsch gestaltet wird. Entscheidend ist das Innenleben: Der Grundofen wird mit einem Wärmetauscher kombiniert, der auf dem Ofen sitzt. Das so erhitzte Wasser wird in einen Pufferspeicher geleitet, der je nach Bedarf zwischen 800 und 1000 Liter fasst. Damit kann eine vierköpfige Familie den Bedarf an Warmwasser decken, die überschüssige Strahlungswärme beheizt gleichzeitig den Wohnraum. Mit einem Wirkungsgrad von 92 Prozent wird der natürliche Brennstoff Holz optimal ausgenutzt. Die Nachfrage nach einem solchen »Termokamin« steigt stetig.

Aber auch der traditionelle Speicher- oder Kachelofen mit den Speichermedien Schamotte oder Speckstein erzielt heute bei einer exakten Berechnung der keramischen Speicherzüge einen hohen Wirkungsgrad von über 70 Prozent. Grundsatz ist, nicht heiße Luft, sondern Strahlungswärme zu erzeugen. So entsteht keine Staubbelastung in der Raumluft und je nach Ofentyp muss nur alle drei Monate Asche entleert werden. Qualitativ hochwertige Öfen unterschreiten schon heute die dritte Stufe der Feinstaubverordnung, die im Jahr 2024 in Kraft tritt, beruhigt der »Rote Hahn«, ein Zusammenschluss ausgesuchter Ofenbau-Meisterbetriebe. Holz, davon ist die Organisation überzeugt, wird als heimischer, nachwachsender Rohstoff auch bei steigender Nachfrage immer wesentlich günstiger sein als Öl und Gas. Aktuell beziffern Experten das Einsparpotenzial auf 60 Prozent. Ein Raummeter Buchenholz kostet rund 70 Euro und entspricht der gleichen Energie wie 210 Liter Heizöl. Für die Anschaffung eines Termokamins muss man 10 000 bis 15 000 Euro kalkulieren. Wer die Modernisierung seiner Heizungsanlage plant oder den Wunsch nach wohliger Kaminwärme hat, findet im Heizen mit Kamin ganz sicher eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative, die sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen kann. (Petra Stoll-Hennen)