JUZE und Mensa

Alles unter einem Dach

JUZE und Mensa

Die kommende Regionale 2010 sorgte mit der nötigen finanziellen Unterstützung dafür, dass der Traum vom neuen Juze im November 2008 wahr geworden ist.

Tische und Holzbänke aus Kiefer laden zum Reden und Spielen ein, locker im Raum verteilt stehen Kicker, Billardtisch und Flipper. Etwas erhöht auf einem Podest lädt ein großes, rotes Sofa zum Chillen ein. Immer wieder teilen Emporen den Raum in kleine Inseln. Viele Möbel sind neu angefertigt oder »alte Schätzchen«, die in Eigenarbeit von den Jugendlichen poliert und restauriert wurden. Besonders begehrt sind die sechs Flugzeugsitze, die mitten im Raum die Fantasie der Jugendlichen beflügeln und nicht eine Sekunde unbesetzt bleiben. Im Obergeschoss sind Büro, Gruppen- und Besprechungsräume untergebracht, in denen die Hortkinder Hausaufgaben machen und Kreativkurse stattfinden werden. Mehr Natur- und Erlebnispädagogik wollen Wondratschek und sein Team anbieten, »der Wald rund ums Haus inspiriert und verpflichtet«.

Direkt neben der Begegnungsstätte befindet sich nur durch eine Glastüre getrennt die neue Mensa mit 100 Sitzplätzen, die unter der Leitung des Juze von den benachbarten Schulen genutzt wird – zunächst nur vom Gymnasium, ab Februar 2009 kommen Real- und Hauptschüler hinzu. Die Nutzung wird über den Stundenplan gesteuert. »Abgesehen von den Hortkindern des Juze essen nur die Schülerinnen und Schüler in der Mensa, die mit mindestens sieben Schulstunden einen sogenannten Langtag haben«, erklärt Schulleiter Ulrich Porschen. In zwei Schichten können so pro Tag 200 warme Essen vom Forsbacher Integrationsbetrieb »Die Kette« ausgegeben werden. »Alle unsere Mahlzeiten werden erst am Tag der Auslieferung frisch zubereitet und nicht schockgefrostet«, erklärt Frank Neumann, der für die Kette kocht. Drei Gerichte werden pro Tag zum Einheitspreis von 2,80 Euro angeboten, darunter immer ein vegetarisches und ein Salatgericht. Obst gibt es gratis zum Mitnehmen. Doch wie kommt das frische Essen bei den Kindern an? »Schmeckt«, lautet das knappe Urteil der Sechstklässler, die sich ihre Hähnchenkeule mit Kartoffelbrei in Windeseile einverleiben, um danach im Juze noch eine Partie Schach zu spielen. Dass sie nach dem Essen hier noch relaxen können, gefällt ihnen besonders gut.

»Ein Meilenstein« nennt Wondratschek die Verzahnung von Schule und Juze. Für ihn beginnt »etwas ganz Neues«. Viel mehr Besucher werden ins Juze strömen, davon ist Wondratschek überzeugt. Abgestimmt auf die Essensausgabe öffnet die Begegnungsstätte schon um 12 Uhr mittags, »Jugendliche sollen den Raum selbst erfahren« und, so hofft er, »Vorurteile und Barrieren untereinander abbauen«. (Petra Stoll-Hennen)

Das JUZE in Zahlen:
765 qm Nutzfläche
12000 qm Waldfläche
Kosten: 1,5 Millionen Euro
(1 Million Euro Landeszuschüsse)