Schmelztiegel zwischen Orient und Okzident
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Istanbul

Schmelztiegel zwischen Orient und Okzident

Istanbuls ältestes Stadtviertel thront über dem Marmarameer und bietet auf wenigen Quadratkilometern die größten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.  Das Goldene Horn, ein circa zehn Kilometer  langer und 400 Meter breiter Meeresarm, der die europäische Seite der Stadt durchkreuzt und während der byzantinischen Zeit als Naturhafen diente, lädt zur Schiffstour ein. Vergeblich hielten wir  vom Schiff aus Ausschau nach dem  Gold, das der Legende nach von den  Byzantinern kurz vor der Besetzung ihrer Stadt durch die Osmanen hier versenkt wurde und  das dem Meeresarm zu seinem Namen verhalf.

Zum touristischen »Pflichtprogramm« gehört der Besuch der Blauen Moschee und der Hagia Sophia. Die Sultan-Ahmed-Moschee, bei uns wegen den unzähligen wunderschönen weiß-blauen Fliesen als »Blaue Moschee« bekannt, liegt auf einer Achse mit der Hagia Sophia, ursprünglich die Krönungskirche der byzantinischen Kaiser.  Atatürk,  erster Präsident der Republik, wandelte das beeindruckende Bauwerk 1934 in ein Museum um. Mittlerweile zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die frei schwebende, 56 Meter hohe Kuppel mit einem Durchmesser von 31 Metern überspannt einen nahezu quadratischen Raum und ist eine wahrhaft architektonische Meisterleistung.  

In einem der Seitenräume steht die »Wunschsäule«. Zum Zwecke der Wunscherfüllung steckt man seinen Daumen in eine kleine  Öffnung eben dieser Säule und dreht ihn einmal – mein Wunsch ist noch nicht erfüllt!
Nur einen Steinwurf von unserem Hotel entfernt wartet der Topkapi-Palast. Jahrhundertelang war er Sitz der osmanischen Herrscher.  Zu Zeiten von Süleyman dem Prächtigen und seinen Vorgängern lebten hier über  5000 Menschen. Allein der Harem  mit seinen mehr als 300 Räumen auf 6700 Quadratmetern ist eine eigene Stadt für sich. Hier herrschte, natürlich neben dem Sultan, die Sultansmutter über bis zu 500 Haremsdamen. 1909 war Schluss mit der Haremsherrlichkeit.

Heute dienen die grandiosen Gebäude auf dem weitläufigen Palastgelände vor allem als Museen. Unzählige bedeutende Exponate machen den Besuch zu einem unvergessenen Kunst- und Kulturerlebnis. Ausreichend Zeit sollte man allerdings einplanen. Das gilt auch für das letzte »Muss« des engagierten Istanbul-Touris: der Besuch des  Basars – auf Türkisch Kapali Çarsi. Hier taucht man ein  in die orientalische Welt des Handelns und verliert schnell den Überblick im Labyrinth überdachter Gänge zwischen über 4000 Geschäften, deren findige Inhaber zum Stöbern, Genießen und selbstverständlich zum Kaufen verführen wollen.

Feilschen nicht vergessen! Schließlich ist man im Basar, um ein Schnäppchen zu machen. (Harald Bauer)