Dritter Anlauf zum 13. Klavierfestival

Young Professionals im Wettbewerb

Dritter Anlauf zum 13. Klavierfestival

Vera Illner-Bräutigam, die im vergangenen Jahr die Organisation des Festivals übernommen hatte, hofft, »dass wir nicht schon wieder umsonst gearbeitet haben«. Aber wer weiß schon, was im November sein wird. Illner-Bräutigam ist trotz allem guten Mutes, das Hygienekonzept steht und auch das bewährte Prozedere.

Acht Young Professionals kämpfen um die Gunst des Publikums und um den mit insgesamt 3000 Euro dotierten Medenus-Preis. Die Künstler kommen von den Musikhoch­schulen des Landes NRW und wer­den sich an drei Abenden dem Rösrather Publikum stellen, das allein darüber entscheidet, wer preiswür­dig ist. Jeder hat 20 Minuten Zeit, sich zu präsentieren. Die jeweils Ersten der beiden Vorrunden-Abende ziehen in das Finale ein. Es geht darum, die Zuhörer nicht nur mit brillanter Tech­nik zu überzeugen, sondern sie im Innersten zu berühren, die Partituren lebendig werden zu lassen und doch auch den Interpretationsspielraum der Notentexte auszuloten. Der Auftritt vor Zuhörern ist dabei die große Bewährungsprobe und gleichzeitig das Ziel und die Sehnsucht aller Bemühungen. Wie sagte ein großer seines Fachs, der Österreicher Alfred Brendel: »Ich wünsche mir von ei­nem Klavierabend Respekt, Staunen, Belehrung, Erschütterung, Freude, Entzücken.« Im intimen Rahmen des Bergischen Saales hat das Publikum die Chance, all dieses konzentriert zu erleben in sehr direkter Begegnung mit den Künstlern, die hier noch am Anfang ihrer Solokarriere stehen.

In den Wettbewerb geschafft haben es vier Frauen und vier Männer, die alle schon in sehr jungen Jahren ihre Leidenschaft für das Klavier entdeckten und auch schon reichlich Preise gewonnen haben. So wie die Südkoreanerin Eunyi Park, die an der Folkwang Universität der Künste in Essen studiert. Die Kroatin Mia Pecnik kommt von der Hochschule für Musik und Tanz Köln, ebenso wie die Russin Kristina Zelenina. Die Japanerin Ayaka Shimizu macht an der Musikhochschule Detmold ihren Klavier Master. Bei den Männern starten ein Deutscher und zwei Südkoreaner in den Wettbe­werb, der vierte männliche Teilnehmer stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Justus Gericks (1996) studiert an der Musikhochschule Münster genauso wie Pillwoo Chun. Jeongro Park vertritt die Hochschule für Musik und Tanz Köln. Sich auszutesten, sich zu motivieren und das Beste aus sich herauszuholen, dazu dient der Musikwettbe­werb. Die Teilnehmer können ihre Lieblingsstücke oder Eigenkompositionen spielen, müssen aber wegen der besseren Vergleichbarkeit auch ein vorgegebenes Musikwerk einstudieren. Das Pflichtstück im Novem­ber ist eines der insgesamt 48 lyrischen Klavierstücke von Felix Mendelssohn Bartholdy. Diese »Original Melodies, Romanzen oder Clavierstücke«, die erst später den Titel »Lieder ohne Worte« erhielten, hatten bereits zu Mendelssohns Leb­zeiten großen Erfolg und dürften zu den dankbarsten Stücken gehören, die die Klavierliteratur des 19. Jahrhunderts zu bieten hat, urteilen Klassikmusikexperten. Zu Gehör kommt »opus 19 No.1 Andante con moto«. (Sigrun Stroncik)

Info. Die ersten beiden Abende, Dienstag, 16.November, und Donnerstag, 18. November, beginnen jeweils um 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr) und kosten jeweils 14 Euro. Kombi-Ticket für beide Vorrunden-Abende 20 Euro.
Das Finale am Sonntag, 21. November, beginnt um 17 Uhr, Einlass 16.30 Uhr, und kostet 23 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Karten gibt es beim Kulturverein Schloss Eulenbroich Telefon 90 73 20, im Rösrather Buchhandel, bei Optik Hennes oder online unter www.ztix.de.