Wenn der Beckenboden instabil wird
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Gynäkologische Praxis Rösrath

Wenn der Beckenboden instabil wird

Die Muskeln und Bänder des Beckenbodens halten Bauchorgane wie Blase, Enddarm und Gebärmutter in Position und federn sie bei Stößen sanft ab. Ist der Beckenboden geschwächt, kann er diese Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen, was zu einer Reihe von Beschwerden führen kann. Dazu gehören Harn- und Stuhlinkontinenz, Probleme oder Schmerzen beim Wasserlassen, beim Stuhlgang oder Geschlechtsverkehr, sowie Rückenschmerzen.

In Mitleidenschaft gezogen wird der Beckenboden vor allem durch Schwangerschaft und Entbindung. Während einer Geburt muss diese Muskelgruppe besonders flexibel und dehnungsfähig sein. Die Dehnungsfähigkeit stößt jedoch an die Grenzen, wenn eine Geburt beispielsweise sehr lange dauert oder durch eine Saugglocke rasch beendet werden muss.

Diese Überlastung kann zu Einrissen der Scheide bis hin zum Schließmuskel führen, welches später in einer Harn- oder Stuhlinkontinenz enden kann. Auch die früher häufig unbedacht durchgeführte Gebärmutterentfernung hinterlässt im Beckenboden eine Schwachstelle, da sie in der schalenförmig angeordneten Beckenbodenmuskulatur eine Lücke hinterlässt, welche dem Druck von oben nicht immer standhalten kann. Folgeerscheinungen sind die Senkungen der Nachbarorgane, denen nun der Aufhängemechanismus oder Stützapparat fehlt.

»Aber auch Hormonumstellungen in den Wechseljahren, schwere körperliche Arbeit, starkes Übergewicht oder eine angeborene Bindegewebsschwäche sind Risikofaktoren«, sagt Nadine Koch.

Die Basis zur Diagnose einer Beckenbodenschwäche beinhaltet eine sorgfältige gynäkologische Untersuchung. Zusätzliche Informationen bieten bildgebende Verfahren wie die endorektale 3D-Sonografie.

Die optimale Behandlungsweise hängt vom individuellen Beschwerdebild ab. Werden die Beckenbodenmuskeln frühzeitig und regelmäßig trainiert, am besten unter professioneller Anleitung, können sie ihre Spannkraft durchaus zurückgewinnen und ihre Funktionen wieder erfüllen. »Wichtig ist, egal welche Ursachen und Symptome die Beckenbodenschwäche hat, in den meisten Fällen ist Hilfe möglich«, betont Dr. Yasmin Vestweber.