Schmerz muss nicht die Regel sein
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Gesundheit

Schmerz muss nicht die Regel sein

»Man sollte zyklisch auftretende Unterleibsschmerzen nicht bagatellisieren und die Ursache klären, denn sie können auf eine Endometriose hindeuten«, sagt die Gynäkologin Dr. Renate Hofmann, die mit ihren Kolleginnen Nadine Koch und Dr. Yasmin Vestweber in der Rösrather Praxisgemeinschaft Frauen in allen Lebensabschnitten mit Rat und Tat begleitet.

Rund zwei Millionen Frauen leiden an Endometriose, einer der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. »Trotzdem vergehen meist Jahre, bis eine gesicherte Diagnose gestellt wird«, erklärt die Rösrather Gynäkologin. Für die Frauen ist das eine enorme seelische Belastung, beeinträchtigen die Beschwerden doch die Entwicklung eines positiven Bildes der eigenen Weiblichkeit und die Lebensqualität.

Bei der Endometriose siedeln sich gutartige, meist schmerzhafte Knötchen von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut, dem Endometrium, außerhalb der Gebärmutter in benachbarten Organen an. Häufig befallen sind der untere Bauch- und Beckenraum, die Eierstöcke und Eileiter sowie die tieferen Wandschichten der Gebärmutter. Jeden Monat kurz vor der Menstruation aktivieren die weiblichen Hormone die fehlgeleiteten Zellen, die daraufhin an den unpassenden Stellen Schleimhaut aufbauen. Diese Veränderungen verursachen Schmerzen im Rücken und Unterbauch, führen zu Problemen beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen und beim Stuhlgang. Endometriose selbst in ihrer milden Form kann auch die Fruchtbarkeit der Frauen negativ beeinflussen. Sie ist eine der häufigsten organischen Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch.

Erste Hinweise auf eine Endometriose gewinnt der Arzt durch eine Ultraschalluntersuchung, wirkliche Klarheit bringt aber erst eine Bauchspiegelung. »Die Symptome der Endometriose sind gut behandelbar«, sagt Dr. Yasmin Vestweber. Hormontabletten, beispielsweise gestagenbetonte Antibabypillen, können die Beschwerden lindern, aber auch homöopathische Mittel und Akupunktur helfen gegen die Schmerzen.

Bei zunehmenden Beschwerden ist eine operative Entfernung der Endometrioseherde ratsam. Kleiner Trost: Nach den Wechseljahren verschwinden die Symptome.

Ein Fragebogen der Europäischen Endometriose Liga gibt Frauen einen ersten Aufschluss darüber, ob sie von Endometriose betroffen sein könnten. Zu finden ist er unter: www.endometriose-liga.eu

weitere Informationen und die Liste der Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland unter: www.endometriose-vereinigung.de