Das Wasser der Sülz …

Der Leistungskurs Biologie des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums ist bei einer ökologischen Gewässerexkursion zu diesem durchaus erfreulichen Ergebnis gekommen. Doch bevor es so weit war, spazierten 21 Schüler der elften Klasse bepackt mit Wasseranalysekoffern, Zollstöcken, kleinen Sieben, Gläsern und Analysebögen zum idyllischen Flussabschnitt, um das theoretisch Gelernte in die Praxis umzusetzen.

Praxis – das hieß zunächst voller Körpereinsatz. Eine Vierer-Arbeitsgruppe stakste unentwegt durch das kühle Nass, um Kleinstlebewesen einzufangen. »Denn sie können Indikatoren für die Belastung eines Fließgewässers sein«, erklärte Biologielehrerin und Fachschaftsvorsitzende Katharina Weber. Wissenschaftlich heißt das Tierchenfangen und -zählen »Saprobienindex«. »Ein Maß zur Bestimmung der Wassergüte mittels Zeigerorganismen«, ergänzten die Nachwuchsforscher unisono. Ergebnis des Beutefangs: Steinfliegenlarven, Köcherfliegenlarven und Eintagsfliegenlarven, die ob ihrer Minigestalten auch nur durch das geübte Auge der Lehrerin richtig klassifiziert werden konnten.

Katharina Weber war dennoch hellauf begeistert. »Steinfliegenlar­ven habe ich hier früher kaum noch gesehen«, sagt sie. »Die Bestim­mung des Saprobienindexes ergibt eine Gewässergüte von Zwei, was bedeutet, dass die Sülz nur gering belastet ist«, freute sich die Fachfrau, die das von früher noch ganz anders kennt.

Doch der Index allein genügt nicht, um völlige Entwarnung zu geben. Weshalb sich die Schüler gleich an neue Wasserproben machten, Teströhrchen befüllten, per Pipette Lösungen hineintropften und auf eine Farbreaktion warteten, die sie schließlich mit einem ebenfalls farblich von ganz hell zu ganz dunkel unterteilten Teststreifen verglichen.

Nitrat, Phosphat, Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Wassertemperatur sind die Parameter, die Auskunft darüber geben, wie gut oder schlecht es der Sülz in Rösrath geht.

Die Ergebnisse der Tests

*entspricht den EU-Trinkwasserrichtlinien

Mit anderen Worten: Die Sülz ist ganz gut drauf und nicht zu warm an diesem idyllischen Flussabschnitt zwischen den beiden Schlössern, zudem kann sie teilweise wieder mäandern und ist nur mäßig verbaut. Die großen und kleinen Flussbade-Fans wird es freuen. (Sigrun Stroncik)