Die Kanaren und Madeira

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Die Kanaren und Madeira

Auf 337 Meter Länge und 42 Meter Breite gibt es schon einige Highlights von Bug bis Heck. 17 Restaurants und 23 Bars sorgen für Kulinarik, dazu kommt ein breites Angebot an Wellness und Sport. Ein Entertainment-Programm mit neuen Formaten sorgt rund um die Uhr für Spiel und Spaß und wer Ruhe haben will, der findet reichlich Platz für innere Einkehr. Und das Besondere – die Aidanova ist das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das mit emissionsarmem Flüssigerdgas im Hafen und auf See betrieben wird.

Das Schiff verlässt gegen 22 Uhr den Hafen Las Palmas auf Gran Canaria und nimmt Kurs auf Madeira. Vor uns liegt nun eine Begegnung mit den unendlichen Weiten des Atlantiks, ein Tag auf See also. Eine willkommene Gelegenheit, sich mit dem Schiff anzufreunden, und wer das alles per pedes macht, braucht kein Fitness-Studio mehr.

Madeira. Gegen sechs Uhr am nächsten Morgen macht das Schiff im Hafen von Funchal auf Madeira fest. Eine Insel, auf der der Frühling mit seinem exotischen Blütenmeer niemals endet. Prachtvolle Orchideen und Strelitzien blühen das ganze Jahr hin­durch und auch der Name Funchal ist auf eine Pflanze zurückzuführen – den Fenchel.

Hier auf Madeira kann man sich so richtig an der Schönheit der Natur sattsehen. Der Blick vom Aussichtspunkt Eira do Serrado auf das zwischen Berghängen versteckte Nonnental bildet den Auftakt. Weiter geht es zur höchsten Steilküste Europas, der Cabo Girao mit ihrer gläsernen Skybridge. Das Fischerdorf Camara de Lobos bietet nicht nur etwas fürs Auge sondern mit dem insel­typischen Cocktail Poncha auch etwas Besonderes für den Gaumen. Das wusste auch schon Churchill zu schätzen. Ein Bummel durch Funchal rundet den Tag ab, bevor es wieder aufs Schiff geht.

Wir nehmen nun Kurs zurück zu den Kanaren, also wieder ein Tag auf See und Zeit für weitere Erkundungen auf dem Schiff. Der nächste Hafen ist Santa Cruz de Tenerife auf Teneriffa.

Teneriffa. Die Insel wird vom majestätischen Teide dominiert, dem höchsten Berg Spaniens. Die Caldera de las Canadas ist ein vulkanischer Einsturzkessel mit etwa 16 km Durchmesser, der zum Nationalpark Canadas del Teide gehört. Ein Stopp im botanischen Garten, der als einer der schönsten der Welt gilt, mit Pflanzen wie dem »Leberwurstbaum« oder der Strelitzie, ist ein Muss. Ein tierischer Spaß für die ganze Familie ist das Vogelparadies Loro Parque mit der größten Ara-Kolonie der Welt. Nach so vielen Eindrücken lässt es sich an Bord ruhig einschlafen.

Fuerteventura. Am nächsten Morgen wird Puerto del Rosario auf Fuerteventura angelaufen. Der schöns­te Ort der Insel ist die ehemalige Inselhauptstadt Betancuria in einem fruchtbaren Tal.

Neben dem Tourismus ist Fuerteventura auch für seine Aloe-vera-Produkte bekannt geworden. Im Zentrum der Insel liegt die Fabrik, wo die Königin der Heilpflanzen angebaut und zu hochwertigen Produkten verarbeitet wird. Das Angebot, einmal selbst eine Creme herzustellen, darf man sich nicht entgehen lassen.

Lanzarote. Am nächsten Morgen grüßt Arrecife auf Lanzarote. Von hier aus geht es natürlich zu den Feuerbergen des Timanfaya-Nationalparks mit seiner immer noch vorhandenen Vulkanaktivität. Sich selbst entzündende Sträucher zeugen von der Hitze direkt unter der Oberfläche. Entlang der Vulkanroute geht es bis Los Hervideros, wo die schwarzen Lavamassen ins Meer fallen. Ein guter Tropfen wartet dann im größten Weinanbaugebiet der Kanaren, dem Naturschutzgebiet La Geria. Neben den Lavafeldern beeindruckt das Wohnhaus des Künstlers César Manrique sowie das alte Anwesen des Schauspielers Omar Sharif. Auf dem Weg in die alte malerische Hauptstadt Teguise fährt man dann noch an der Sommerresidenz der spanischen Königsfamilie vorbei.

Gran Canaria. Der Kreis schließt sich, die letzte Nacht auf der Fahrt nach Gran Canaria verläuft ruhig. Doch bevor man den Heimflug antritt, darf ein Besuch der Sanddünen von Maspalomas nicht fehlen. Diese Wanderdünen aus hellgelbem Korallen- und Muschelkalk faszinieren durch ständig wechselnde Formationen. Ein Erlebnis, das man nicht vergisst. (Wilfried Kochner)