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Dr. Josef Kirchner

Keine Panik!

Es überfällt sie plötzlich ein Gefühl der Enge in der Brust, sie ringen nach Luft und befürchten, ihr Herz höre auf zu schlagen. Es wird nicht besser, sondern die Angst zu ersticken breitet sich aus und beherrscht innerhalb weniger Sekunden bis Minuten alles Denken und Fühlen. Das Herz rast. Sie fangen an zu hecheln und erleben plötzlich ein Kribbeln um den Mund, als ob sie gerade einen Schlaganfall hätten. Die Atmung wird noch intensiver und plötzlich verkrampfen sich die Hände und Arme zur sogenannten »Pfötchenstellung«, als hätten sie auch noch einen epileptischen Anfall hinzubekom­men. Letztendlich ereilt sie die gnädige Ohnmacht und sie sacken bewusstlos zusammen. Möglicher­weise erwachen sie auf der Intensivstation und werden vom mitleidig bis skeptisch drein­schau­enden Stationsarzt darauf hingewiesen, dass sie jetzt zum wiederholten Male mit Verdacht auf Herzinfarkt eingeliefert wurden, obwohl sie doch kerngesund seien.

Es gibt mittlerweile verschiedene Möglichkeiten der medikamentösen Linderung dieser als lebensgefährlich erlebten Attacken. Psychotherapeutisch würde das übliche Vorgehen beinhalten, nach verdrängten Ängsten vor tiefgreifenden Veränderun­gen oder Beziehungsabbruch zu suchen. Das Unbewusste spielt den Betrof­fe­nen einen Streich und produziert Körpersymptome akuter Angst, ohne eine konkrete Angst erlebbar zu machen. Gerade sportliche und leistungsbetonte Menschen haben ein deutliches Risiko für Panikattacken. Als Hausmittel sollte man eine Plastiktüte in der Tasche haben und bei beginnender Panik in die Tüte hineinatmen und dieselbe Luft wieder einatmen. So vermeidet man den Verlust von Kohlendioxyd, der diesen Teufelskreis auslöst.

Einen möglichst sorglosen Sommer wünscht Ihr Team der jugendpsychiatrischen Praxis Rösrath!