Lukrezia Krämer

Musik und Malerei sind meine Bestimmung

Lukrezia Krämer

»Schon mit 13 fasste ich den Entschluss, eines Tages an der Kunstakademie in Düsseldorf zu studieren.« Diesen Traum hat die junge Künstlerin mit viel Disziplin und Liebe zum Genre wahr gemacht. 2013 beginnt sie nach bestandener Aufnahmeprüfung das Studium der Freien Kunst mit Schwerpunkt Malerei an ihrer »Lieblings-Kunstakademie«, das sie 2019 als Meisterschülerin von Professor Siegfried Anzinger mit großem Erfolg abschließt.

Schon während des Studiums zeigt Krämer ihre Werke regelmäßig in Ausstellungen, 2019 gewinnt sie mit Wunderland den ersten Preis der 39. Rösrather Künstlerausstellung, 2020 erhält sie ein zweiwöchiges Stipendium für Freiluftmalerie in Schwedt, das trotz Corona im Sommer stattfinden konn­te. »Das waren unglaublich wichtige Impulse und ein Motivationsschub für meine Arbeit.«

In ihren großen Landschaftsimpressionen fängt sie einzigartige Stimmungen ein, melancholische, verzaubernde, mystische und naturgewaltige. Die Tiefe und Intensität ihrer Bilder entstehe, so Kunstgeschichtsprofessor Guido Reuter, durch ihr feines Gespür für Farben und ihre individuelle Technik des Farbauftrages.

Ihren Schaffensprozess beschreibt Krämer als ergebnisoffen, »Wenn ich mit den Farben arbeite, ist alles im Fluss, es ist ein Dialog mit dem Bild.« Erste Formen verschwimmen fast immer, erzählt sie, »manchmal ist ein Gemälde erst nach 50 dünnen An­strichen perfekt«. Krämer liebt Ölfarbe, die sie gerne mit Tempera oder Pastellkreide kombi­niert. »Das hat etwas Ursprüngliches und eine besondere Haptik.« Gemalt wird im Atelier in Düsseldorf und zu Hause in Rösrath. Ihr erklärtes Ziel ist es, von der künstlerischen Arbeit zu leben. »Das klappt schon erstaunlich gut«, wundert sie sich selbst ein wenig.

Die Suche nach dem eigenen Stil war anfangs nicht ganz einfach, gesteht die junge Künstlerin. »Ich habe sehr hohe Ansprüche und musste lernen, mich fallen zu lassen.« Der Durchbruch kam, als die Schranken im Kopf überwunden waren und sie die Landschaftsmalerei für sich entdeckte – eine Passion, die sie mit ihrem Vater teilt. Ihre Motive spielen hauptsächlich im Wald, »das ist tief in mir verwurzelte Heimat«, oder am Meer, wo sie als Kind schöne Tage verbrachte und heute häufig ihren niederländischen Lebenspartner Vincent Slegers in Nieuwpoort besucht.

Mit ihm teilt sie ihre zweite künstlerische Leidenschaft, die Liebe zur Musik. Schon von Kindesbeinen an hat Lukrezia Krämer auch musiziert. Ihr Instrument ist der Bass. Die Songs, die sie selbst als melancholisch be­schreibt, komponiert und textet sie selbst. Gerade hat Krämer ihr erstes Album aufgenommen, Live-Konzerte spielt sie gerne gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, der sie an der Akustik-Gitarre begleitet.

Für 2021 ist vieles geplant, aber alles offen. Denn auch Krämer musste aufgrund der Corona-Pandemie jede Menge Pläne über Bord werfen. Die Krise habe sie aber auch bestärkt, »Ich weiß mehr denn je, wofür mein Herz schlägt, Musik und Malerei sind meine Bestimmung.« (Petra Stoll-Hennen)