Lichterfest der IGH

Fast zwei Jahre hat die Interessengemeinschaft Hoffnungsthal (IGH) an dem Konzept gefeilt und »viele Ideen diskutiert«, so die IGH-Vorsitzende Heidi Meurer. »Wir hatten die Vision, den traditionellen Martinsmarkt mit dem Thema Licht zusammenzubringen«, erklärt IGH-Mitglied Steffen Lindner. Am Ende wurde aus dem Duo ein Trio – die Vinothek als fester Bestandteil des Konzeptes kam im Verlauf der Planungen als i-Tüpfelchen hinzu.

Fackeln, Feuerzauber und Hublift
Das Hoffnungsthaler Lichterfest startet um 16 Uhr und wird abends gegen 22 Uhr mit einem Feuerwerk über der Sülz als ganz besonderes Highlight ausklingen. Schon zuvor wird der Besucher von einem bengalischen Feuerzauber in eine andere Welt entführt. Fackeln am Wegesrand und eine Illumination der Bäume und Häuser sorgen von Anfang an für eine »glänzende« Stimmung. Auch die rund 15 geplanten Stände werden nicht mit Accessoires geizen: Kerzen, Selbstgestricktes, Kunsthandwerk als herzerwärmende Geschenkideen – ein Bummel lohnt auf jeden Fall. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, lässt sich mit einer weiteren Attraktion in die Lüfte schweben: Ein 18 Meter hoher Hublift wird den Hoffnungsthalern eine ganz neue Perspektive auf ihr Dorf ermöglichen.

Zumba und Rockmusik
Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm sorgt von Beginn an für Stimmung: Daniela Hönkhaus stellt ab 16 Uhr Zumba vor, »die schönste Methode, Sport und Tanz zu verbinden«. Auch die Rösrather Kids zeigen, was sie beim Kindertanz im Turnverein Hoffnungsthal gelernt haben. Außerdem treten die Dance4Fans auf und es wird eine Taiji-Vorführung mit Anna Weiß geben. Ab 18 Uhr rocken Favis live die Bühne. Die Band von Vincent Ketzer hat Musik im Blut, genau wie Rösraths singender Gärtner alias Matthias Jaixen. Mit seinen jazzigen Klängen wird das Lichterfest musikalisch ausklingen.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Deftiges und leckere Naschereien versprechen die Organisatoren der IGH sowie eine Auswahl an unterschiedlichsten Weinen in der Vinothek, in die sich der Gemeindesaal der Evangelischen Kirche Volberg für einen Nachmittag verwandeln wird. »Wir haben uns einiges vorgenommen«, resümiert Meurer, »und laden alle Rösratherinnen und Rösrather ein, mit uns die Premiere des Lichterfestes zu feiern.« In Zukunft soll das herbstliche Highlight alle zwei Jahre im Wechsel mit der sommerlichen White Night stattfinden.

Benefizaktion für Hochwasseropfer
Die Hoffnungsthaler Interessengemeinschaft stellt aber nicht nur Veranstaltungen auf die Beine. »Wir engagieren uns auch spontan, wenn Not am Mann ist«, bekräftigen Meurer und ihre Kollegen. Jüngstes Beispiel ist die ad hoc organisierte Benefizaktion der IGH zugunsten der Hochwasseropfer. Sintflutartige Regenfälle im Juni hatten nicht nur in Süddeutschland, sondern auch im Bergischen Land großen Schaden angerichtet: Die Gammersbacher Mühle, beliebtes Rösrather Ausflugsziel, wurde dabei schwer getroffen. Wasser unterspülte das historische, unter Denkmalschutz stehende Mühlengebäude und gefährdete den Erhalt der gesamten Anlage. Für Meurer und ihre IGH-Kollegen Anlass genug, quasi über Nacht in den Einzelhandelsgeschäften eine Sammelaktion zu starten. Aufgrund der positiven Resonanz weitete die IGH die Spendenaktion aus und organisierte gemeinsam mit der OSMAB AG im Hoffnungsthaler Leibnitzpark ein Benefizkonzert. »Wir möchten uns noch einmal bei allen Bürgern und Helfern bedanken, die dieses Event unterstützt und mit uns geackert und gefeiert haben«, so IGH-Mitglied Ulla Wielpütz. Rund 200 Gäste wurden im Juli vom Rösrather Ensemble Cava ó Agua verzaubert, das selbstverständlich ohne Gage einen Abend lang mit spanischen und südamerikanischen Rhythmen begeisterte. Über 2000 Euro kamen dabei zusammen, die von der IGH auf 2500 Euro aufgestockt wurden. Gemeinsam mit den bereits in den Geschäften gesammelten Spenden konnten die IGHler die stattliche Summe von 4500 Euro an Mühlenbetreiber Claus Ihm übergeben. »Zur Erhaltung unserer 400 Jahre alten Mühle ist diese Spende eine unermessliche Hilfe«, betonte Ihm.

Weitere 1000 Euro spendete die IGH an eine hochwassergeschädigte Schule im bayerischen Deggendorf, das besonders von der Hochwasserkatastrophe getroffen wurde.

»Das Engagement für Vereine und soziale Einrichtungen gehört zu unserem Selbstverständnis«, so Meurer. Die IGH unterstützt laufend gemeinnützige Projekte, zum Beispiel Gewaltpräventionskurse in Kindertagesstätten, Aktionen im Haus Sommerberg, den Förderverein der Grundschule, Projekte des Kinderschutzbundes und vieles mehr. Immer wieder leisten die Einzelhändler auf Nachfrage auch individuell Schützenhilfe und sorgen für Tombola-Preise, packen selbst mit an oder helfen bei Projektfinanzierungen mit Kleinanzeigen.

IGHler als Wahlhelfer im Einsatz
Eine ganz besondere Aktion haben sich die Mitglieder für den 22. September ausgedacht. Als Zeichen der Verbundenheit mit Hoffnungsthal stellen sie sich als Wahlhelfer bei der Bundestagswahl zur Verfügung. »Die Aufwandsentschädigung, die wir erhalten, fließt wieder in den Spendentopf«, erklärt Meurer. Eine gute Gelegenheit, vor oder nach dem Gang zur Wahlurne zu klönen und sich mit den Hoffnungsthalern auszutauschen, zum Beispiel über die Stadtentwicklung und die Bekämpfung der Leerstände im Ort. Nach wie vor ist die IGH mit den Verantwortlichen der Stadt in engem Austausch und setzt sich für die Rückkehr eines Supermarktes am Veurneplatz ein. »Wenn es gelingt, die Verkaufsfläche auf rund 1400 Quadratmeter zu vergrößern, sind wir zuversichtlich«, formuliert Meurer vorsichtig.

Verkaufsoffener Adventssonntag
Nach wie vor ist es oberstes Ziel der IGH, den Ortsteil lebens- und liebenswert zu erhalten. »Dazu gehört auch, dass die Hoffnungsthaler ein ansprechendes Angebot an Waren und Dienstleistungen vorfinden«, wissen Meurer und ihre IGH-Kollegen. Sie leben nicht nur davon, dass die Menschen bei ihnen einkaufen, die meisten haben auch ihr eigenes Zuhause in der Sülzstadt und schätzen Familienfreundlichkeit und Flair von Hoffnungsthal als ganz normale Bürger der Stadt. Das zeigt sich auch, wenn die IGH Ende November in Eigenregie und mit viel Liebe zum Detail wieder Häuser und Geschäfte weihnachtlich schmücken wird. Verkaufsoffener Sonntag in Hoffnungsthal ist in diesem Jahr der 15. Dezember, also der dritte Advent. Wer will, kann natürlich schon beim Lichterfest nach ersten Geschenken Ausschau halten und die gemütliche Jahreszeit bei Kerzen, Fackeln und Feuerwerk einläuten. (Petra Stoll-Hennen)