Willy Ketzer

Menschen in Rösrath

Willy Ketzer

3 Fragen an Willy Ketzer

Was mögen Sie besonders an der Stadt Rösrath?
Ketzer:
DasTolle an Rösrath ist, dass es eine Stadt ist und trotzdem dieses gewisse ländliche Flair besitzt. Überhaupt liebe ich das Bergische Land mit seinen Hügeln. Es ist nicht langweilig, es hat Rhythmus.

Was würden Sie gerne in Rösrath ändern?
Ketzer:
Ich finde es schade, dass so viele Geschäfte in Rösrath kaputtgehen. Es wäre schön, wenn man dagegen etwas tun könnte.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz in Rösrath?
Ketzer:
Mein Garten, das wunderschöne Schloss Eulenbroich und den Fußballplatz auf dem Schulzentrum, denn auf dem spielt mein Sohn.

Willy Ketzer ist seit mehr als 20 Jahren der Schlagzeuger des Trios von Altmeister Paul Kuhn, arbeitete mit der absoluten Crème der Jazzszene zusammen und mit internationalen Musikgrößen wie Liza Minelli, Tom Jones oder Barry Manilow. Seine Big-Band zählt zu den gefragten Großformationen, ob als musikalisches Highlight bei der RTL-Show »Deutschland sucht den Superstar«, bei großen Bällen oder der José-Carreras-Gala.

Von der Fachpresse wurde Willy Ketzer mehrmals zum besten deutschen Big-Band-Schlagzeuger gewählt. Sein Beruf ist die Musik. Und die hat auch mit Geschäft zu tun, dem »ganzen Rattenschwanz, der dranhängt und den keiner sieht«, so Ketzer, und die ein Bandleader abarbeiten müsse, weil er Verantwortung für seine Musiker trage – auch wirtschaftlich. Sie spielen in Formationen verschiedener Größenordnungen Tophits, beliebte Oldies, Jazzstandards, aber auch zur Eröffnung des Karnevals in der Köln Arena. Nicht immer etwas für Jazzpuristen. «Es gibt nur gute oder schlecht gemachte Musik«, betont Ketzer. »Harmonie, Melodie, Rhythmus.« Schließlich haben Mozart und Haydn Menuette fürs Tanzen geschrieben, auch die Big Bands der Swing-Ära haben zum Tanzen aufgespielt und Michael Jackson machte einfach nur geile Songs, findet er. »Seit 30 Jahren gehen die Leute bei unserer Musik glücklich und zufrieden nach Hause.« Das ist das Ziel: Egal was man spielt, es richtig, es professionell zu spielen und dabei immer alles zu geben. Deshalb treibt Willy Ketzer Sport, um sich fit zu halten. Als Drummer ist man immer aktiv während eines Gigs, das ist auch körperlich fordernd. Golf ist sein beliebtes Hobby und hat auch irgendwie mit Schlagzeug zu tun, mit Rhythmus. »Auch hier braucht man den richtigen Swing«, so Ketzer. Dann genießt man wohl diesen gewissen ästhetischen Moment, zu dem der Mensch allerdings nur nach jahrelangem täglichem Üben kommt.

Willy Ketzer stammt aus dem Hunsrück, studierte an der Musikhochschule Köln ganz klassisch Schlagzeug und startete danach seine Karriere in den Studios und der Band von Klaus Doldinger. »Talent ist nur ein kleiner Teil«, sagt er. An der Technik müsse man immer feilen, an den Grundlagen. »Die einfachen Sachen müssen stimmen, das Komplizierte kommt von selbst.« So wie im normalen Leben auch. Das Schlagzeugspielen liebt und genießt er und deshalb pflegt er sein Instrument auch, wie er seinen Garten hegt und pflegt. Willy Ketzer nimmt eine eigens für ihn angefertigte Snare in die Hand und streicht über den aus einem Stück gefertigten blank polierten dunklen Holzrahmen – auch einer dieser ästhetischen Momente. Alles ist Rhythmus und wenn er der richtige ist, auch noch ein gutes Gefühl. (Sigrun Stroncik)