Jenseits von Südafrika

Reisen

Jenseits von Südafrika

Das wahre Gesicht Südafrikas offenbart sich in seinen Menschen, einer überwältigenden Tierwelt und atemberaubenden Landschaften.

Ob whale-watching, beim Tauchen dem Weißen Hai begegnen, die Big Five mit der Kamera »jagen« oder sich einfach von den Küsten des Atlantiks und des Indischen Ozeans verzaubern lassen – für fast jeden Geschmack ist das Passende dabei. Mein Sohn Sebastian und ich entschieden uns für einen Mix aus Erholung und Erlebnistour. Kapstadt mit seiner großartigen Umgebung, den aufregenden Küstenstraßen und dem Besuch des Kaps der Guten Hoffnung gehörten die ersten Tage unseres Aufenthaltes. Dann nahmen wir uns die Zeit, Robben Island zu besuchen.

Rund zwölf Kilometer von Kapstadt entfernt liegt die Gefängnisinsel im Atlantik. Nelson Mandela verbrachte hier 18 Jahre in Haft. Heute ist das Gefängnis eine Gedenkstätte und die Insel Weltkulturerbe. Ehemalige Gefangene arbeiten jetzt als Fremdenführer auf der Insel.

Die Garden Route – ein einmaliges Naturparadies, die sich längs des Indischen Ozeans bis zur Hafenstadt Port Elizabeth erstreckt, gehört zum Höhepunkt einer Südafrika-Reise.

Freunde der Wale treffen sich in der Zeit von Juli bis Dezember entlang der Route zum whale-watching. Die bis zu 20 Meter langen, 80 Tonnen schweren Glattwale bringen hier ihren Nachwuchs zur Welt. Von Land und zu Wasser mit soliden Booten ist dieses einzigartige Naturschauspiel zu beobachten.

Rund 50 Kilometer nordöstlich von Port Elizabeth liegt der Addo Elephant Park. Auch wenn er nicht an die Größe des Krüger-Parks reicht, der immerhin die Größe Bayerns hat, bietet er dem Besucher mit eigenem Fahrzeug einen ganzen Tag lang genug Gelegenheit – etwas Glück vorausgesetzt – Afrikas Big Five zu Gesicht zu bekommen. Wir hatten Glück und konnten nicht nur zahlreiche Elefanten, sondern auch einige Löwen beobachten. Gut befahrbare Schotterstraßen führen kreuz und quer durch das Tierreservat. Wer Lust auf »Jenseits von Afrika-Feeling« hat, übernachtet stilvoll in der Luxus-Lodge mitten im Park. Das ist zwar nicht preiswert, bleibt aber ein unvergessliches Erlebnis.

Die Rückfahrt nach Kapstadt führte uns im Landesinneren durch die Kleine Karoo. Eine schöne Alternative zur Küstenstraße und eine Möglichkeit, ein Stück ländlich-romantisches Südafrika kennenzulernen. Die Landschaft ist sanft hügelig, umrahmt von majestätischen Bergen. Kleine Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint, laden zur Rast ein. Flüsse und Bäche sorgen für fruchtbare Böden, die dem ausgedehnten Obst- und Weinanbau zugutekommen.

Ungefähr auf halber Strecke nahe Oudtshoorn, der alten Straußenhauptstadt, wollen die Tropfsteinhöhlen der Cango Caves besichtigt werden. Auf einer Länge von bis zu vier Kilometern beeindruckt eines der weltweit schönsten Höhlensysteme. Nach rund 2000 Kilometer über hervorragend ausgebaute Straßen nahm uns die Mutterstadt Südafrikas wieder in die Arme. Übrigens, Kapstadt entwickelt sich als Designhauptstadt 2014 zu einem Eldorado für Kreative und Künstler aus aller Welt. Und sie wurde von der New York Times auf die Liste der zehn hippsten Städte weltweit gewählt! (Harald Bauer)