Der Schlaf ist für den Menschen...

Gesundheit

Der Schlaf ist für den Menschen...

Seit Menschengedenken ranken sich Mythen und Legenden um den Schlaf. Er wird ebenso verklärt wie falsch interpretiert. So war der Schlaf für die alten Griechen der »Bruder des Todes« und nachtaktive Italiener behaupten gar »Schlafen ist Sterben«.

Dabei nimmt der Schlaf einen großen Raum unseres Alltages ein, nämlich rund ein Drittel. Regeneration durch Schlafen ist unabdingbar für unser körperliches Wohlergehen.

Im Zustand der äußeren Ruhe laufen im Körper viele Aktivitäten weiter, auch wenn man nahezu regungslos liegt. So sind die Blutadern im Gehirn in der Ruhephase besonders weit, und es wird reichlich mit frischem Blut versorgt.

Wer in der Nacht die Bauchlage vorzieht, fördert dadurch eine bessere Atmung. Grundsätzlich trägt das zum heilsameren Schlaf bei und ist deshalb auch denjenigen zu empfehlen, die zum Beispiel an chronischer Bronchitis leiden.

Doch erst mal wollen wir mit den unterschiedlichen Irrglauben zum Thema Schlaf aufräumen:

Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste. Stimmt nicht! Ausführliche Untersuchungen der modernen Schlafforschung haben ergeben, dass es für die Qualität der Erholung unerheblich ist, ob man vor oder nach Mitternacht schläft.

Der Mensch braucht acht Stunden Schlaf zur Erholung. Stimmt nicht! Jeder hat seine eigene individuelle notwendige Schlafdauer. Statistisch gesehen gilt eine ideale Dauer von sieben Stunden, aber manche kommen mit fünf Stunden Schlaf aus, andere wiederum brauchen neun oder zehn Stunden, um fit in den Tag zu starten.

Nur Durchschlafen ist der gesunde Schlaf. Stimmt nicht! Zum gesunden Schlaf gehört auch das mehrmalige Aufwachen. Wobei die wachen Momente selten länger als eine knappe Minute dauern.

Ältere Menschen brauchen weniger Schlaf. Stimmt nicht! Bei den meisten Menschen pendelt sich das Schlafbedürfnis bei sieben bis acht Stunden ein. Und diese Schlafdauer bleibt dann bis ins hohe Alter gleich. Was sich wohl ändert, ist die Verteilung des Schlafs zwischen Tiefschlaf- und Leichtschlafphase.

Übrigens, ein Mittagsschläfchen geht vom Nachtschlaf ab. Wer nach dem Mittagessen sein gemütliches Sofa aufsucht, darf sich nicht wundern, wenn er abends nicht richtig einschlafen kann.

Nach einer schlechten Nacht muss man in der folgenden länger schlafen. Stimmt auch nicht! Entscheidend ist nicht die Schlafdauer, sondern die Schlafqualität. Der Körper reguliert daher einen Schlafverlust nicht durch vermehrte Schlafdauer in der folgenden Nacht, sondern durch bessere Schlafqualität mit erhöhtem Tiefschlafanteil.

Was sagen berühmte Zeitgenossen über den Schlaf? Hier ist unsere kleine Auswahl klassischer Zitate:

»Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung!«, weiß Heinrich Heine. Oder: »Gebt den Leuten mehr Schlaf ­– sie werden wacher sein, wenn sie wach sind«, fordert Kurt Tucholsky. Friedrich Nietzsche verlangt: »Allen aus dem Wege gehn, die schlecht schlafen und nachts wachen.« Und ganz zum Schluss lassen wir den alten Goethe zu Wort kommen: »Süßer Schlaf! Du kommst wie ein reines Glück ungebeten, unerfleht am willigsten!«