Ganz romantisch
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Garten im Frühling

Ganz romantisch

Nicht Übersichtlichkeit, sondern immer wieder neue Ein- und Ausblicke, die dem verschlungenen Lauf der Wege und dem Wechsel der Jahreszeit folgen, sind das gestaltende Konzept der Romantik im Garten. Pavillon und Rosenbögen, die Blüten der Rosen und Stauden nehmen Bilder einer europäischen Gartenkultur auf, die von den britischen Inseln bis zu den maurischen Gärten Südspaniens reicht.

Romantische Gärten, wie man sie aus Überlieferungen des Mittelalters kennt, erfreuen sich auch in heutiger Zeit wieder großer Beliebtheit. Sie sind im Grunde genommen das Urbild eines Gartens schlechthin. Scharfe Konturen, symmetrische Beete und geradlinige Wege wird man in solchen Gärten vergebens suchen. Ein romantischer Garten ist eher ein Ort der Düfte, wo die Sonne sich in Teichen mit kleinen Wasserläufen spiegelt.

Der romantische Garten ist auch dem Cottage-Garten sehr ähnlich. Nur hat man darin viel mehr Auge für Details. Kennzeichnend sind sich schlängelnde Pfade aus Pflastersteinen, die entlang von Rosenbögen,Hecken, Pforten, Zäunen und vielerlei anderer »verhüllender« Elementezu überraschenden Ecken führenund viel Spannung und Erwartung hervorrufen.

Nun machen Sie die Augen zu und wandeln Sie mit mir durch den romantischen Garten:

Durch ein Holztürchen betritt man über einen Kiesweg den »Romantischen Garten«. Seitlich den Hang abstützend, befindet sich eine Natursteinmauer, mit Steingewächsen, Rittersporn, Frauenmantel und Sonnenhut bewachsen. Der Weg führt dann weiter entlang an buchsgesäumten Beeten mit alten und historischen Rosen wie Colette, Marie- Louise, Eden-Rose, Leonardo da Vinci und Nostalgie, um einige zu nennen. Betritt man den romantischen Garten dann durch einen Rosenbogen, finden sich hier alte Bäume, wie eine Walnuss, eine Weide, eine Mirabelle und der Stumpf eines alten Mammutbaumes, der umrankt wird von der Kletterrose New Dawn, sowie der Reststamm einer 70 Jahre alten Kirsche, in die sich eine Rambler- Rose hochhangelt. Die Hortensie »Annabelle« legt um die Walnuss einen reizenden weißen Kragen. Zwei alte Fliederbäume, ein Duft-Schneeball und ein »Dach bildender Ginkgo « bilden den Rahmen für einen lauschigen Sitzplatz, der zum Schauen und Genießen einlädt.

Dieser Garten macht Lust auf mehr; er motiviert uns, Gestaltungsszenen immer wieder mal zu verändern.Bei regelmäßiger Pflege wie der Teilung von Stauden, Gehölzund Rosenschnitten dürfen wir mit Recht behaupten, dass der romantische Garten mit Sicherheit das blüten- und abwechslungsreichste Gartenthema ist. Steffen Lindner