Dr. Gerd Wasser

Menschen in Rösrath

Dr. Gerd Wasser

Auf die Frage nach dem ungefähren Zeitaufwand dieser Tätigkeit antwortet er: »Das ist bei mir in etwa ein Halbtagsjob, bei Helga Pleuger, mit der ich Hand in Hand arbeite, ist das schon mindestens eine 40-Stunden-Woche, sie startet bereits um sieben Uhr morgens!« Mehr als eine Tonne Lebensmittel pro Woche gilt es zu beschaffen, sortieren und portionieren! Ein Aufwand, der nur mit der Unterstützung der weiteren 70 ehrenamtlichen Helfer organisiert und bewältigt werden kann.

Das Ehrenamt zieht sich durch Gerd Wassers Leben wie ein roter Faden. Schon während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre, das er nach einer Banklehre zunächst an der Fachhochschule und dann an der Universität zu Köln absolviert, engagiert er sich im Vorstand des ersten Hoffnungsthaler Tennisclubs. Nach dem Examen 1970 promoviert er 1974 und arbeitet im Anschluss im Bereich Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung. Nach weiteren vier Jahren als Referent in einem Verband für Verkehrsunternehmen folgen 23 Jahre als Vorstand der »Wupsi« (Kraftverkehr Wupper-Sieg). Aber auch während der intensiven Berufsphase bringt Wasser sich mit Wissen und Können ehrenamtlich ein: als Richter beim Finanzgericht Köln, im Wirtschaftsgremium der IHK Leverkusen oder im Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), schwerpunktmäßig für den Bereich Finanzen sowie Aus- und Weiterbildung.

Nach der Pensionierung 2006 steht für ihn fest, dass soziales Engagement zusätzlich zur damaligen Mitarbeit beim Geschichtsverein in die Zukunftsplanung gehört. In einem Radiointerview signalisiert er Interesse an der in Planung befindlichen Tafel für Rösrath.

Altbürgermeister Dieter Happ und Norbert Lenke, Vorsitzender des Presbyteriums der evangelischen Kirche Rösrath-Forsbach-Volberg, sind froh, in Gerd Wasser einen kompetenten und engagierten Mann gefunden zu haben. Seitdem ist die Arbeit für die Tafel der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens geworden.

Während unseres Gesprächs melden sich mehrfach Mithelfer und es gilt, das eine oder andere Detail zu klären. »Ehrenamtliche Hilfe«, sagt Wasser lächelnd, »heißt nicht nur geben, man arbeitet mit tollen Menschen zusammen und das Lächeln derer, die Hilfe erhalten, ist eine wundervolle Belohnung.«

Zeit für Hobbys bleibt dem vielbeschäftigten Rösrather kaum. Doch wenn Wasser mal nicht in Sachen Ehrenamt unterwegs ist, walkt er mit Tochter Ilka oder Bruder Wolfgang an der Sülz, hört klassische Musik oder kocht für Freunde und Familie. Auch die Zeit, die er mit Sohn Börge und Enkel Luca verbringen kann, ist ihm wichtig. »Meine Familie gibt mir auch die Kraft für meine Tätigkeiten und zur Bewältigung des plötzlichen Todes meiner Frau vor vier Jahren.«

Und vielleicht findet sich irgendwann auch wieder ein Stündchen für sein Akkordeon … Barbara Kellner

Fragen an Dr. Gerd Wasser

Was mögen Sie besonders an der Stadt Rösrath?
Dr. Gerd Wasser: Zum einen ist da die landschaftlich herrliche, naturnahe Lage der Stadt, insbesondere des Stadtteils Hoffnungsthal, zum anderen die große Hilfsbereitschaft der Rösrather Bürger.

Was würden Sie gerne in Rösrath ändern?
Da habe ich einen kurzfristigen Wunsch, nämlich eine möglichst schnelle Versorgung Hoffnungsthals mit einem Supermarkt, und langfristig wünsche ich mir, dass die Lebensverhältnisse sich bei uns so verbessern, dass keiner mehr zur Tafel muss. Leider steigt die Menge der Berechtigungsausweise zurzeit immer noch an.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz in Rösrath?
Das ist eindeutig meine Terrasse mit dem Blick auf den Volberger Berg und die Volberger Kirche.