Klima
Die Ideen der Parteien
erleben den Parteien drei Fragen zum Thema Klima- und Umweltschutz.Welche konkreten Maßnahmen und Projekte plant Ihre Partei in Rösrath für den Zeitraum der nächsten zwei bis drei Jahre?Was hält Ihre Partei von der Einrichtung eines runden Tisches Klimaschutz unter Bürgerbeteiligung?Braucht Rösrath einen Klimaschutzmanager?Hier die zusammengefassten Antworten:
Bündnis 90/Die Grünen – Beim Klimaschutz kommt es ganz viel auf den Einzelnen an
Klimaschutz und Energiewende sind nur dann erfolgreich, wenn sie auch auf lokaler Ebene umgesetzt werden. Die Bedeutung der Privatleute beim Klimaschutz ist erheblich, denn sowohl Strom- als auch Wärmewende, Konsum und Mobilität hängen auch von privatem Verhalten und persönlichen Entscheidungen ab. Daher verfolgen wir weiterhin die Schaffung entsprechender Angebote zum Beispiel durch verstärkten Ausbau des ÖPNV mit kürzerer Taktdichte, den Einsatz weiterer Wasserstoffbusse, Mobilstationen an allen Bahnhöfen der Stadt, Bau von Radpendlerrouten in Richtung Köln, Lohmar und Bensberg.
Moderne Demokratie bedeutet, Bürger in politische Prozesse einzubeziehen. Wir setzen uns dafür ein, dass dies auch in Rösrath praktiziert wird. Weiteres bürgerschaftliches Engagement ist dringend nötig, daher begrüßen wir die Einrichtung eines runden Tisches.
Die Stadt Rösrath orientiert sich bei ihren Maßnahmen am integrierten Klimaschutzkonzept des Rheinisch-Bergischen Kreises. Es ist die Grundlage für langfristige Entscheidungen der Energieversorgung und nachhaltige, effektive Klimaschutzaktivitäten. Dabei wird die Stadt durch den Klimaschutzmanager des Kreises sehr gut unterstützt. Wir befürworten ergänzend einen Klimaschutzmanager vor Ort als direkten Ansprechpartner.
»Wir befürworten einen Klimaschutzmanager vor Ort als direkten Ansprechpartner für lokale Akteure und Aktivitäten.«
Bondina Schulze, Vorsitzende der Grünen Rösrath
SPD – Genau definieren, was Rösrath an Klimaschutz braucht
Nach wie vor setzen sich Städte und Gemeinde kaum oder gar nicht mit den Folgen des Klimawandels auseinander. Dadurch werden auch mögliche Anpassungsmaßnahmen nicht diskutiert oder einfach nicht erkannt. Reagiert wird meist nur auf Schadensereignisse oder wenn das Thema medial hochkocht.
Wir möchten die wichtigen Handlungsfelder und daraus resultierende Anpassungsmaßnahmen exemplarisch für Rösrath untersuchen lassen. Die Ergebnisse sollen dann möglichst verpflichtend in die Arbeit der Stadtverwaltung integriert werden. Deswegen ist es aus unserer Sicht richtig und wichtig, einen runden Tisch ins Leben zu rufen, wo auch die Stimmen der Bürger aus Rösrath gehört werden und Beteiligung finden können.
Das reicht aber nicht, denn der Mensch möchte Erfolg und Nutzen sehen und fühlen. Das bedeutet, wenn ein Maßnahmenkatalog erarbeitet wurde, muss dieser auch akribisch umgesetzt werden. Es muss ein hinreichender Kenntnisstand zur Notwendigkeit von Klimaanpassung erreicht werden, denn die Belastungen durch Klimawandel, aber auch Lärmbelästigung sind gesundheitsschädigend. Unsere Aufgabe und unser Ziel ist es, die Belastungen zu reduzieren oder in Teilen komplett auszuschließen.
»Ein Maßnahmenkatalog zur Klimaanpassung sollte verpflichtender Bestandteil der Verwaltungsarbeit sein.«
Tülay Durdu, Vorsitzende der SPD Rösrath
FDP – Kreative Umweltinitiativen gefragt
Die FDP Rösrath möchte ein kommunales Energieeinsparungskonzept erstellen, das Chancen erkennt und sinnvoll nutzt. Ein Baustein soll die Verwendung städtischer Dachflächen für Photovoltaik sein. Fahrradwege sollen ertüchtigt und Radstellplätze geschaffen werden. Ebenso ist der Abbau von Barrieren für Fußgänger erforderlich.
Um den Pendlerverkehr einzudämmen, will die FDP Gewerbegebiete ausweisen und damit wohnortnahe Arbeitsplätze schaffen. Zudem gilt es, Wohnbebauung durch Verdichtung in den Citylagen zu realisieren und nur nachrangig periphere Baugebiete zu schaffen.
Kreative Umweltinitiativen können zum Mitmachen anregen. Zum Beispiel ein Urban Gardening-Projekt und die Einrichtung eines Bürgerwaldes. »Gerade beim Umweltschutz gibt es in Rösrath viel Sachverstand, der durch einen runden Tisch Klimaschutz hervorragend genutzt werden kann. Da müssen nicht nur Profis ran«, so Sebastian Gopp, Vorsitzender der FDP Rösrath. Einen zusätzlichen Verwaltungsbeamten als Klimaschutzmanager braucht Rösrath nach Ansicht der Liberalen hingegen nicht. Vielmehr sollte es Aufgabe eines neuen Bürgermeisters im Rathaus sein, Maßnahmen der Fachbereiche vernünftig zu koordinieren. Bei einzelnen Projekten können gezielt Beratungsleistungen eingekauft werden.
»Beim Umweltschutz gibt es in Rösrath viel Sachverstand, der durch einen runden Tisch Klimaschutz hervorragend genutzt werden kann.«
Sebastian Gopp, Vorsitzender der FDP Rösrath
CDU – Runder Tisch nicht erforderlich
Die CDU unterstützt das Klimaschutzkonzept des Kreises mit dem Ausbau von Elektromobilität, ÖPNV, Radwegenetz und der Ausrüstung von Gebäuden mit Photovoltaikanlagen. Derzeit wünschen wir allerdings nicht den Bau von Windkraftanlagen auf den Rösrather Höhen.
Das zentrale Steuerungselement der kommunalen Politik ist der Stadtrat. Dessen Mitglieder werden von den Bürgern demokratisch gewählt. Wir haben im Rat entsprechende Gremien wie den Bau-, Vergabe- und Umweltausschuss, in denen solche Themen auch unter Beteiligung interessierter Bürger diskutiert und initiiert werden können. Selbstverständlich werden die Ratsmitglieder und sachkundigen Bürger der CDU auch in Zukunft gerne Anregungen aufnehmen und in die politischen Gremien tragen.
Rösrath hat schon jetzt mehr als hundert Klimaschutzmanager, denn alle Mitarbeiter der Stadt achten im Rahmen der Arbeit auf Klimabelange. Rösrath musste in den letzten Jahren massiv Stellen einsparen, um Personalkosten zu senken. Deshalb möchten wir keine zusätzliche Stelle für gesetzlich nicht vorgeschriebene Aufgaben schaffen, die letztlich über die Grundsteuer gegenfinanziert werden müsste.
»Rösrath hat schon jetzt mehr als hundert Klimaschutzmanager, denn alle Mitarbeiter der Stadt achten im Rahmen der Arbeit auf Klimabelange.«
Birgitta Wasser, Vorsitzende der CDU Rösrath