Flusskreuzfahrt von Moskau nach Sankt Petersburg

Reisen

Flusskreuzfahrt von Moskau nach Sankt Petersburg

Der Weg ist das Ziel bei der romantischen Reise quer durch die Naturwunder Russlands und vorbei an den Kultur­schätzen des Landes. Den Anfang macht ein beachtliches Ausflugsprogramm in Moskau. Immer noch liegt ein Hauch Sowjetunion über der Stadt. Gigantische Hochhäuser – die sieben Schwes­tern genannt – aus Stalins Zeiten, heroische Soldatendenkmäler, der rote Platz direkt am Kreml und die eigentümlichste Attraktion Moskaus, das Lenin-Mausoleum. Hier ist der Begründer der kommunistischen Sowjetunion wie eine Wachsfigur aufgebahrt, ein makabres Must-see. Ein weiteres Muss ist die Besichtigung der Moskauer Metro aus den 1930er-Jahren. Die Stationen zählen zu den schönsten der Welt, die mit Skulpturen, Stuckarbeiten und Mosaiken die Helden der Arbeit glorifizieren. Eine Reise in die sowjetische Vergangenheit. Im altehrwürdigen Kaufhaus GUM dominieren dagegen heute Luxusmarken.

Das Wahrzeichen Moskaus neben dem Kreml ist die weltbekannte Basilius-Kathedrale mit ihren Fresken im Inneren. Nicht nur das Farben- und Formenspiel des Bauwerks aus dem 16. Jahrhundert ist beeindruckend, sondern auch die Konstruktion der acht Kapellen, die sich um eine neunte gruppieren.

Nachdem wir die Hauptstadt der Russischen Föderation mit über 12 Millionen Einwohnern wenigstens zu einem Teil erkundet haben, kann die Reise auf dem Moskau-Wolga-Kanal beginnen. Von 1933 bis 1937 ließ Stalin den 128 Kilometer langen Kanal erbauen mit fünf künstlichen Stauseen und sechs Schleusen.

Das erste Ziel ist die kleine Stadt Uglitsch, die von historischem Ruhm zehrt. 1591 wurde der zweite Sohn Iwans des Schrecklichen unter mysteriösen Umständen ermordet. Exakt am Tatort steht seither die Dimitri-Blut-Kirche, ein sehenswertes Exemplar russisch-orthodoxer Sakralarchitektur.

Viel prächtiger wird es bei der nächsten Station in Jaroslawl. Die Stadt zählt zu den historischen Orten mit malerischen Kirchen und Wehr­klöstern, nordöstlich von Moskau, die heute unter dem Namen »Goldener Ring« bekannt sind. Kirchen, Klöster, Kuppeln und Ikonen in einer verschwenderischen Pracht sind zu bewundern, als hätte es die für die russische Kirche so entbehrungsreiche Zeit im Sowjetreich nie gegeben.

Für den Rest des Tages »zwischen den Ufern« gibt es zahlreiche Angebote an Bord. Ob Russisch-Kurs, Wodka-Seminar oder die zum Reisethema passende Lektüre von Tolstois Klassiker Anna Karenina.

Der nächste Landgang findet in Goritzy statt, Ausgangspunkt für das sieben Kilometer entfernte Kloster Beloserks, ein weiteres Zeugnis des russisch-orthodoxen Glaubens.

Genauso sehenswert sind die Holzkirchen auf der Insel Kischi im Onegasee, die zum Weltkulturerbe der Unesco zählen. Schon von Weitem grüßen die 40 Meter hohen Zwiebeltürme der Verklärungs-Kirche. Gleich daneben die kleinere Winterkirche und der Glockenturm, allesamt herausragende Beispiele nordrussischer Holzbaukunst.

Die letzte Station vor Sankt Petersburg ist das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Dorf Mandrogi. 1996 belebte ein russischer Privatunternehmer mit den besten Kunsthandwerkern des Landes den Ort wieder und schuf ein Ensemble unter dem Markenzeichen »garantiert handgefertigt«.

Jetzt weist die Newa den Weg nach St. Petersburg. Anfang des 18. Jahrhunderts lässt Zar Peter der Große auf sumpfigem Untergrund eine Stadt erbauen. In Sankt Petersburg erinnern Kanäle an Venedig und elegante Boulevards an Paris. Der Reichtum der Zaren hat Spuren hinterlassen, die grün getünchte Eremitage mit einzigar­tigen Kunstschätzen, die Isaakskathedrale mit der 101 m hohen Goldkuppel, die Blutkirche oder die Peter-und-Paul-Kathedrale, 2300 Prachtbauten haben Stadt und Umgebung zu bieten, sie zu besuchen braucht man Zeit und Muße.

Etwas außerhalb in der Stadt Puschkin lohnt der Besuch des Katharinenpalastes mit dem berühmten Bernsteinzimmer und ebenfalls sehenswert die Palastanlage Peterhof, eine von fünf prunkvollen Sommerresidenzen der Zaren. Wilfried Kochner

INFO. www.nicko-cruises.de