Hebamme Esther Müller berichtet aus Nigeria

Uzondu

Hebamme Esther Müller berichtet aus Nigeria

 

Helmi Hütten, Erste Vereinsvorsitzende, war es dann auch, die den Kontakt zu Sergius Duru, katholischer Priester und Initiator des Projekts, herstellte. »Das waren drei unglaublich schöne und prägende Monate«, berichtet Müller. Nach der Einladung – ohne die es kein Visum gibt – fuhr sie nach Berlin, um alle Formalitäten und Pflichtimpfungen zu erledigen, ehe sie im August nach Abschluss ihres Bache­lors in Hebammenkunde »mit klopfendem Herzen« im Flugzeug nach Nigeria saß. »Alles war neu, rote Erde, Straßen ohne Beleuchtung und Achterbahnfahren um Schlaglöcher herum. Menschen, die am Wegesrand ihre Waren verkaufen, und Häuser, die aus Sicherheitsgründen mit Mauern umbaut sind«, schildert Müller ihre ersten Eindrücke.

 

 

Im Krankenhaus angekommen, durfte sie schon nach kurzer Zeit die Schwangerenvorsorge begleiten und im Kreißsaal mitarbeiten. Ob­wohl das Gebären eines Kindes weltweit der gleiche Kraftakt für die Frau sei, laufe in Nigeria einiges anders. »Tech­ni­sche Hilfsmittel wie CTGs zur Überwachung der Herztöne fehlen, die Atmosphäre ist weniger intim und Männer sind im Kreißsaal mit Ausnahme von Ärzten nicht zu sehen.« Als großen Vertrauensbeweis durfte Müller am Ende der drei Monate eine Geburt hauptverantwortlich betreuen. Während die Kolleginnen über ihre vielfältigen, sanften Methoden zur Geburtshilfe staunten, war für Müller der größte Erfahrungsgewinn, »wie sehr ich auf meine Hände vertrauen kann«.

 

 

Nach Feierabend und am Wochenende wurde die junge Deut­sche in das kulturelle Leben von Umuowa eingeführt, zwei Mal von Königspaar und den Dorfältesten empfangen, zu einer Hochzeit eingela­den und wie ein Familienmitglied umsorgt. »Gleich nach meiner Ankunft wurden meine Maße genommen«, erzählt Müller lachend, »nun besitze ich zwei landestypische Kleider.« Müller ist begeistert von der großen Herzlichkeit und Offenheit der Menschen. Obgleich sie ab Januar als Hebamme im Klinikum Leverkusen arbeiten wird, ist sie ganz sicher, dass sie nicht zum letzten Mal im St. Mary‘s Hospital in Nigeria war. (Petra Stoll-Hennen)

 

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