Flusskreuzfahrt von Potsdam nach Münster

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Flusskreuzfahrt von Potsdam nach Münster

Bevor es »Leinen los« heißt, gilt es, zumindest einen Teil von Potsdam zu erleben. Schloss Cecilienhof, wo sich im Sommer 1945 Winston Churchill, Harry Truman und Josef Stalin treffen, um die Neuordnung der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg zu beschließen. Natürlich darf ein Besuch von Schloss Sanssouci, seit 1990 Weltkulturerbe der Unesco, nicht fehlen, wo der Erbauer, Friedrich der Große, nun auf der Sonnenterrasse ruht. Nach einem Spaziergang durchs holländische Viertel geht es zurück zum Schiff.

Bei der anschließenden Rundfahrt über die Potsdamer Seen gibt es einiges zu fotografieren, allerdings wegen der niedrigen Brücken nur in sitzender Position. Am Nachmittag erreicht das Schiff dann Brandenburg an der Havel. Die aufwendig restaurierte Altstadt lädt zum Bummeln ein, nicht nur in den Dom, denn die Stadt rühmt sich mit der größten Denkmaldichte im Bundesland.

Da das Schiff die Nacht über hier liegt, kann man auf Entdeckungstour gehen, der Dom aus dem 13. Jahrhundert, das alte und neue Rathaus mit der Rolandstatue, die Gotthardkirche aus dem 12. Jh., die Katharinenkirche mit kostbaren Backsteinornamenten usw.

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Magdeburg. Das Schiff passiert das Wasserstraßenkreuz Magdeburg, das größte Bauwerk seiner Art in Europa und macht hinter dem Kreuz fest, mit dem Bus erreicht man dann die Hauptstadt Sachsen-Anhalts mit dem Dom zu Magde­burg, ein Denkmal europäischen Ranges. Drei Dinge heben das Wahrzeichen hervor: Es ist die Grablege des Kaisers Otto der Große, es ist der erste gotische Dom auf deutschem Boden und es ist der größte Sakralbau im Osten Deutschlands. Ein bisschen bunter gestaltet sich das reich begrünte Hundertwasserhaus und natürlich darf auch ein Denkmal Martin Luthers nicht fehlen. Das Schiff liegt lange genug hier, um Magdeburg genauer kennenzulernen.

Der Mittellandkanal ist erreicht. Das Schiff gleitet weiter nach Westen, im Salon plaudern Gäste, lesen oder beobachten das langsam vorbeiziehende Geschehen am Ufer. Ein Reiher fliegt auf, Enten quaken, ein Frachter kreuzt, Passanten am Ufer winken. Leider ist das Sonnendeck gesperrt, denn 330 zu niedrige Brücken am Kanal lassen einen Aufenthalt nicht zu.

Das Schiff erreicht Wolfsburg. Gibt es denn hier außer Autos und Bahnhof noch mehr zu sehen? Der zweite Blick lohnt. Die Stadt besitzt ein 700 Jahre altes Schloss, in dem heute die städtische Galerie beheimatet ist, und auch einige Fachwerkhäuser sind zu besichtigen.

Zurück an Bord arbeitet man sich durch das mehrgängige Abendessen, lauscht anschließend dem Bordpianisten und erfährt in einem Film die Geschichte der Gattin Martin Luthers, deren Mädchennamen das Schiff trägt.

Nach Wolfsburg folgt Hannover und beim Stadtrundgang erfährt man einiges über Gerhard Schröder, Ernst August von Hannover, die Barockgärten und den Maschsee.

Der nächste Ankerplatz heißt Minden. Mit dem Bus geht es nach Hameln und hier erzählt der Führer im Kostüm des Rattenfängers die Geschichte von 1284, mittlerweile ein lukratives Geschäft der Stadt.

Die letzte Nacht gehört Münster, mit mehr als sechzig Kirchen, einigen hundert Kneipen, einer halben Million Fahrrädern und 60000 Studenten. Nach dem Bordfrühstück lohnt ein Spaziergang durch die Innenstadt, bevor man die Heimreise antritt. (Wilfried Kochner)

INFO. www.nicko-cruises.de