Kultur im Schloss

Herbstprogramm mit Kabarettfestival

Kultur im Schloss

Rembold Kabarettfestival
Den Auftakt macht Anfang Oktober das Kabarettfestival, mit dem der Kulturverein und der Preisstifter Jürgen Rembold eine mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Plattform für Kleinkünstler geschaffen haben, die jetzt ein Jubiläum feiert – denn es gibt die zehnte Auflage des Events. Am bewährten System hat sich dabei nichts Wesentliches verändert. Maximal acht Künstler spielen an einem Abend im Schloss Eulenbroich Ausschnitte aus ihrem Programm, das Publikum stimmt ab, welche besten Vier es in den Finalabend schaffen, wo am Ende der Sieger gekürt wird, dem Geld und der Rembold-Preis winken.

Die studierte Psychologin Lara Ermer lenkt in ihrem Bühnenprogramm den Fokus auf wichtige Themen, unterhaltsam, wasserfest recherchiert und ohne erhobenen Zeigefinger. Töne und Texte sind die Leidenschaft von Ingrid Kappeler-Kewes. Sie bringt mit ihren feinsinnigen, urkomischen, bissigen und gefühlvollen Songs Geschichten mitten aus dem Leben und auf den Punkt gebracht. Klara Finck erzählt in ihrem Chansonprogramm, warum ein Pickel auf der Stirn Menschen zusammenrücken lässt, warum Atem­not für eine Karriere beim Tatort förderlich ist oder wie sie es geschafft hat, unsterblich zu werden. Dass Philosophie und Kabarett nahe Verwandte sind, beweist Alexander Hechtl aus der Steiermark. Auch der Österreicher kombiniert Texte und Musik, versucht mit präzisen Beobachtungen von scheinbar Alltäglichem eine kunstvoll gestaltete Welt zu schaffen, in welche er geschickt philosophische Fragestellungen verwebt. Max Golenz ist Slam-Poet, Kabarettist, Comedian, Lehrer, Pumper und vor allem Mensch, betont er. Der ständige Versuch, all das unter einen Hut zu bringen, ist seine Lebensaufgabe geworden. Singer-Songwriter, Pop mit Piano, Groove und Loops, kein Klavierkabarett, aber Songkabarett – das alles ist Matthias Held. Und beinahe ein Heimspiel hat Rechtsanwalt und Bassist Martin Quodbach aus Köln.

Martin Buchholz mit Lebensliedern
Geschichten erzählen, das ist die Leidenschaft von Grimmepreis-Träger Martin Buchholz, ob als TV-Autor oder Songpoet. Mit seinem neuen Programm Spielraum – Lebenslieder und Geschichten gastiert er im Oktober im Schloss. Dabei nimmt Buchholz mit lebensklugen Liedern und augenzwinkernden Geschichten das Publikum mit an die frische Luft. »Denn es wird Zeit – Dein Herz braucht Tapetenwechsel! Und es ist nicht gut, wenn der Mensch zu lang mit sich allein bleibt.« Es ist ein poetisches Pro­gramm über Sehnsuchts-Orte, mit farbenfrohen Zwischentönen für den grauen Alltag. Von frühlingsgrün bis himmelblau, kongenial begleitet vom Pianisten Timo Böcking. Sie werden sehen, die Welt ist gar nicht so schwarzweiß, wie viele mittlerweile denken.

Ein Buch für die Stadt
Auch in diesem Jahr hat sich der Kulturverein der Initiative des Literaturhauses Köln und des Kölner Stadt-Anzeigers »Buch für die Stadt« angeschlossen. Ausgewählt wurde Sechzehn Wörter von Nava Ebrahimi, die dafür unter anderem mit dem Österreichischen Buchpreis in der Kate­go­rie Debüt ausgezeichnet wurde. Erzählt wird eine Familiengeschichte, »die sich wie ein Puzzle zusammen­setzt und am Ende ganz anders aussieht, als die Teile es vermuten lassen«, bringt Zeit-Redakteur Jens Tönnesmann den Roman in seiner Kritik auf den Punkt. Bernd Neumann, Vorstandsmitglied des Kulturvereins, wird im November Ausschnitte aus dem Buch lesen.

Medenus Klavierfestival
Auch das Klavierfestival, das Mitte November über die Bühne geht, hat seine eingespielten Abläufe, bei denen das Publikum eine wichtige Rolle übernimmt. Bis zu acht Young Professionals stellen sich dem Votum der Rösrather Zuhörer, die vier für das Finale auswählen und schließlich auch den Sieger ermitteln, der den mit 3000 Euro dotierten Medenus-Preis erhält. Die Künstler kommen von den Musikhochschulen des Landes NRW. Sie können ihre Lieblingsstücke oder Eigenkompositionen spielen, müssen aber wegen der besseren Vergleichbarkeit auch ein vorgegebenes Werk einstudieren. Eine Änderung des Prozederes gibt es doch. Am ersten Abend werden die jungen Klaviervirtuosen je 10 Minuten spielen, am Finalabend hat jeder der Teilnehmer 20 Minuten Zeit, um die Partituren lebendig werden zu lassen und die eigene Interpretation auszuloten. (Sigrun Stroncik)

Termine 2022

  • 5.10. Rösrath Kabarett. 10. Rembold-Kabarettfestival – Vorstellabend. Bergischer Saal. Beginn 19 Uhr. Einzelticket 18 Euro, das Kombiticket für beide Abende 35 Euro.
  • 6.10. Rösrath Kabarett. Finale des Rembold-Kabarettfestivals. Bergischer Saal. Beginn 19 Uhr. Einzelticket Finale 24 Euro, Kombiticket für beide Abende 35 Euro.
  • 18.10. Musik. Spielraum – Lebenslieder und Geschichten. Songpoet Martin Buchholz mit einem poetischen Programm. Beginn 19.30 Uhr. Eintritt 22 Euro.
  • 8.11. Literatur. Ein Buch für die Stadt. Sechzehn Wörter von Nava Ebrahimi, gelesen von Bernd Neumann. Musik Kristine Warmhold. Beginn 19 Uhr. Eintritt 18 Euro.
  • 17.11. Klavierfestival. Young Professionals spielen um den Medenus-Preis. Vorstellabend. Beginn 19 Uhr. Eintritt 20 Euro, beide Abende zusammen 34 Euro.
  • 20.11. Klavierfestival Finale. Young Professionals spielen um den Medenus-Preis – Finale. Beginn 18 Uhr. Einzelticket 25 Euro, beide Abende zusammen 34 Euro.