Politik und anderer Zirkus

Karikaturist Josef Partykiewicz in Stephansheide

Politik und anderer Zirkus

Leser deutscher Magazine und Tageszeitungen wie Rheinischer Merkur, Kölnische Rundschau, Spiegel und Stern oder Die Welt erinnern sich an zahlreiche scharfzüngige Karikaturen aus seiner Feder zu Themen aus Politik und aktueller Weltgeschichte.

Unter dem Titel Bonner Zoo – Nur große Tiere veröffentlichte der Stern eines der Lieblingsprojekte des Künstlers. Prominente Politiker fanden sich hier als Charakterzeichnungen in treffenden Tiergestalten wieder. Die Originale erfreuten viele Jahre Besucher des Bundespresseclubs in Bonn und sind heute im Frühstücksraum des Hotels Petersberg zu bewundern.

Die politische Karikatur, die ei­nen großen Teil des künstlerischen Schaffens von »Party« einnimmt, wurde auch durch seine Liebe zum Zirkus inspiriert. Als »Clown der Politik« schuf er bis heute unvergessene Karikaturen wie zum Beispiel Willy Brandt als Clown mit einer als Rose stilisierten Faust in der Hand.

In Lemberg 1914 geboren, kam der junge Offizier Partykiewicz als polnischer Kriegsgefangener nach Rösrath ins Lager Hoffnungsthal, dem heutigen Jugenddorf Stephans­heide. Trotz der widrigen Umstände hatte er die Sülzstadt schätzen gelernt und so kehrte er nach Kriegsende nach Rösrath zurück. Als gelernter Maler und Grafiker ließ er sich neben seiner Leidenschaft der politischen Karikatur von den Schönheiten der bergischen Natur immer wieder auch zu Motiven der Landschaftsmalerei inspirieren.

Die Ausstellung in Stephans­heide bietet einen Querschnitt durch die verschiedenen Stilrichtungen des künstlerischen Schaffens von Josef Partykiewicz aus mehr als 50 Jahren.

Zwei Thementage begleiten die Ausstellung: Der ehemalige Leiter des Rösrather Gymnasiums Klaus-Dieter Gernert informiert über das Kriegsgefangenenlager Hoffnungsthal und der Karikaturist, der Maler und Bildhauer Burkhard Mohr, referiert über den von ihm sehr geschätzten Kollegen.

»Party« Josef Partykiewicz
Maler und Karikaturis, 1914 bis 2003

Ausstellung vom 16. September bis zum 1. Oktober in der Stephanuskapelle
Pestalozziweg 77, 51503 Rösrath
Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 17 Uhr
Vernissage: 16. September, 18 Uhr
Thementage: 24. September, 17 Uhr
Klaus-Dieter Gernert zum Kriegsgefangenenlager Hoffnungsthal
1. Oktober, 17 Uhr, Burkhard Mohr zu Josef Partykiewicz

Weitere Informationen:
Barbara Kellner, Telefon 0152 29727742